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Ritterliches Tugendsystem

In der Blütezeit des Rittertums entstand ein ritterlicher Ehrenkodex, der höchste Ansprüche an die gepanzerten Krieger stellte. Nicht selten zu hohe Ansprüche, wie wir im ersten Abschnitt Ritter – ein mittelalterlicher Beruf erfahren haben. Denn ritterliches Ideal und Wirklichkeit stimmten nicht immer überein.

Die Aufgaben eines Ritters bestanden vorwiegend darin, ein sogenanntes ritterliches Tugendsystem einzuhalten. Dabei musste er vor allem seinem Lehensherren treu ergeben sein, ihn verteidigen und auch für ihn in den Kampf ziehen, wenn er dies befahl.

Ein wahrer Ritter musste wehrlose, arme und schwache Menschen beschützen, gegen Ungerechtigkeit kämpfen und ein gottgefälliges Leben führen. Zu seinen Tugenden gehörte es auch, stetig und beharrlich ein angestrebtes Ziel zu verfolgen, maßvoll und besonnen zu handeln, sich höflich zu benehmen und das Leben eines im Kampf besiegten Gegners zu schonen. Letzteres geschah jedoch weniger um den Ehrenkodex einzuhalten, sondern eher um ein hohes Lösegeld für die meist wohlhabenden Gefangenen zu verlangen.

Ein Ritter hatte aber auch auf seinen bäuerlichen Besitzungen für Recht und Ordnung zu sorgen. Um ein kostspieliges Ritterleben führen zu können, war er auf die Einnahmen aus der Landwirtschaft angewiesen. Er musste also etwas von Ackerbau und Viehzucht verstehen und die Arbeit der ihm untergebenen Bauern organisieren. Ja, und wenn einem das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machte, fiel die Ernte gut aus und die Getreidelager konnten bis oben hin gefüllt werden. Die Bauern mussten regelmäßig genau festgelegte Anteile ihrer Ernte abgeben. Dafür gewährte der Ritter den Bauern Schutz bei Angriffen und Überfällen.

Ihr habt nun den fünften Teil unseres Ritterprojektes durchgearbeitet! Jetzt könnt ihr zeigen, was echte Ritter-Expert:innen schon alles wissen! Den dazugehörigen Forschungsbericht - Teil 5 findet ihr im Ritterzeit - Aufgabenbereich.

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