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das kleine Einmaleins der Wappenkunde

Die vollständige Plattenrüstung mit geschlossenem Helm bot dem Ritter zwar ausgezeichneten Schutz, hatte aber auch einen entscheidenden Nachteil. Im wilden Getümmel eines Kampfes konnte keiner mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden. Um Verwechslungen zu vermeiden, malten die Ritter farbige Zeichen und Bilder auf ihre Helme, Schilder und Fahnen. Aus diesen schon von weitem sichtbaren Erkennungszeichen entwickelte sich dann das mittelalterliche Wappen.

Anfangs durften die Ritter Farben, Formen und Symbole ihres Wappens noch selber bestimmen. Doch schon bald gab es sogenannte heraldische Regeln, die den Aufbau, die Darstellungen, Inhalte und Aussagen der Wappen genau festlegten. Als Heraldik oder Wappenwesen bezeichnet man die Kunst, wie ein Wappen zu gestalten, zu lesen und zu führen ist.

Im Spätmittelalter gab es bereits so viele, verschiedene Wappen, dass bei Turnieren Wappenbücher angelegt werden mussten. Sonst hätte man die Ritter nicht mehr auseinander halten können.

Jedem Ritter war es nur erlaubt, ein einziges Wappen zu tragen. Nach seinem Tod ging dieses Wappen auf seinen ältesten Sohn über. Hatte der Ritter keinen Sohn, so durfte auch die Tochter das Wappen des Vaters übernehmen.

Es gab auch sogenannte redende oder sprechende Wappen. Das sind Wappen, auf denen zum Beispiel Städtenamen oder auch der Name des Wappenträgers mithilfe von Figuren und Symbolen dargestellt sind. So ist auf dem Wappen der Stadt Roßwein im Herzen Sachsens ein Pferd und im Hintergrund ein Weinstock zu sehen. Das Wappen der Grafschaft Henneberg zeigt, wie auch nicht anders zu erwarten, eine Henne auf einem Berg.

Ihr habt nun den vierten Teil unseres Ritterprojektes durchgearbeitet! Jetzt könnt ihr zeigen, was echte Ritter-Expert:innen schon alles wissen! Den dazugehörigen Forschungsbericht - Teil 4 findet ihr im Ritterzeit - Aufgabenbereich.

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