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Ritter - Ein mittelatlerlicher Beruf

Der Begriff Ritter ist vermutlich eine Ableitung vom germanischen Ausdruck ridare, was so viel bedeutet wie reiten. Ein Ritter war also ein schwer bewaffneter und gepanzerter, meist adeliger Reiter, der einem mächtigen Fürsten diente. Die Fürsten wiederum schworen dem König Treue und stellten diesem in Kriegszeiten ihre Ritter zur Verfügung.

Da die Ritterschaft für Pferd, Rüstung, Knappen und Verpflegung selbst aufkommen musste, konnten es sich nur wohlhabende Menschen leisten, Ritter zu werden.

Das eigentliche Rittertum erlebte mit Beginn des 11. Jahrhunderts seine Blütezeit. Die Menschen begannen zu dieser Zeit vermehrt, große Grünflächen landwirtschaftlich zu nutzen. So entstanden zahlreiche, große Siedlungen und Dörfer. Die Landbevölkerung konnte sich gegen die damals häufig vorkommenden Überfälle und Plünderungen kaum wehren. Deshalb boten ihnen wohlhabende Landadelige ihren Schutz an. Als Gegenleistung zahlten die Bauern den Rittern eine Pacht und arbeiteten auch für sie.

Im 12. Jahrhundert waren die Ritter nicht mehr nur gute Reiter und Kämpfer. Ein Ritter zu sein, bedeutete nun auch, einen Ehrenkodex einzuhalten. Das heißt, dass für einen wahren Ritter Mut, Ehre und Höflichkeit eine besondere Bedeutung hatten. Ebenso sorgten sie auch für Gerechtigkeit und kümmerten sich um den Schutz der Armen und Schwachen. Allerdings wurde dieses ritterliche Ideal nur selten erreicht. Die Ritter strebten zwar danach den Ehrenkodex einzuhalten, verwirklichen ließ sich dieses ritterliche Ideal im alltäglichen Leben jedoch nur selten.

Mit der Erfindung und dem Einsatz der Feuerwaffen im Spätmittelalter verlor der Ritterstand immer mehr an Bedeutung. Denn selbst ein stark gepanzerter Ritter konnte gegen diese neumodernen Waffen nichts mehr ausrichten. Immer mehr Herrscher bezahlten ein ausgebildetes Heer aus Berufssoldaten und damit waren auch die Städte nicht mehr auf den Schutz durch Ritter angewiesen.

Mit Ende des 15. Jahrhunderts spielten die einst unbesiegbaren Ritter keine große Rolle mehr. Dennoch sind echte Ritter bis heute nicht ganz verschwunden. In England hat die Königin noch immer das Recht, die Ritterwürde zu verleihen. So wurden zum Beispiel die beiden bekannten Musiker Elton John und Paul McCartney von Englands Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen und durften fortan den Titel Sir führen.

Ihr habt nun den ersten Teil unseres Ritterprojektes durchgearbeitet! Jetzt könnt ihr zeigen, was echte Ritter-Expertinnen und Ritter-Experten schon alles wissen! Den dazugehörigen Forschungsbericht - Teil 1 findet ihr im Ritterzeit - Aufgabenbereich.

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