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Die Ausrüstung des Ritters

Die ersten Ritter trugen zu ihrem Schutz sogenannte Kettenhemden, die ihnen bis zu den Knien reichten. Diese bestanden aus tausenden, kleinen Eisenringen, die miteinander verbunden waren. Die Hände waren mit Fausthandschuhen aus dem gleichen Material geschützt. Als Beinschutz dienten Kettenstrümpfe, die an einem Gürtel unter dem Kettenhemd befestigt wurden. Auf dem Kopf trug der Ritter eine Kettenhaube mit Halskragen, ergänzt durch einen halbkugelförmigen Eisenhelm.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Rüstungen weiter entwickelt, um den Rittern in der Schlacht größeren Schutz bieten zu können. So kamen Stahlplatten hinzu, die anfangs durch Schnallen und Riemen zusammengehalten wurden. Auch der Helm war jetzt vollständig geschlossen, konnte aber durch ein aufklappbares Visier geöffnet werden. Mit Ende des 14. Jahrhunderts trugen die Ritter eine vollständige Plattenrüstung und hatten damit das Aussehen, das euch sicherlich aus Büchern und Ritterfilmen bekannt ist.

Diese Entwicklung brachte aber auch einige, wesentliche Nachteile mit sich. So wog eine vollständige Rüstung durchschnittlich 20 bis 25 Kilo und schloss einen Ritter fast zur Gänze ein. Damit war er zwar kaum verwundbar, dafür aber in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Auch konnte er durch den geschlossenen Helm auf dem Schlachtfeld kaum noch zwischen Freund und Feind unterscheiden. Deshalb malten die Ritter farbige Symbole oder Bilder als Erkennungszeichen auf Helm, Rüstung, Schild und Fahne. Darüber erfahrt ihr dann aber mehr im nächsten Kapitel - Das kleine Einmaleins der Wappenkunde.

Zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen eines Ritters gehörten jedoch die Lanze und das Schwert. Hoch zu Ross wurde der verlängerte Griff der Lanze üblicherweise unter den Arm geklemmt. Mit gesenkter Lanze galoppierten die gegnerischen Ritter aufeinander zu und versuchten sich gegenseitig vom Pferd zu stoßen.

Das zweischneidige Schwert war die Hauptwaffe eines Ritters und zugleich das unverkennbare Markenzeichen des Rittertums. In einigen Märchen und Sagen haben Schwerter sogar eigene Namen. In der Sage von König Arthur und seiner Tafelrunde zum Beispiel hatte das berühmte Schwert, das in einem Stein steckte, den Namen Excalibur.

Es gab aber auch noch andere Schlagwaffen, die bevorzugt im Kampf zu Pferde eingesetzt wurden. Die Streitaxt mit ihrem scharfen, halbmondförmigen Axtblatt und der Streitkolben mit seinen vorstehenden Metallrippen. Beide Schlagwaffen konnten selbst einem vollgepanzerten Ritter gefährlich werden.

Ein kräftiges Streitross war für den Ritter unverzichtbar und neben Schwert und Rüstung sein kostbarster Besitz. Mit dem Pferd ritt man in den Kampf, ging auf die Jagd und bestritt zahlreiche Turniere. Konnte es sich ein Ritter leisten, so stattete er auch sein Streitross mit einer teuren, speziell für Pferde entworfenen Rüstung aus.

Ihr habt nun den dritten Teil unseres Ritterprojektes durchgearbeitet! Jetzt könnt ihr zeigen, was echte Ritter-Expert:innen schon alles wissen! Den dazugehörigen Forschungsbericht - Teil 3 findet ihr im Ritterzeit - Aufgabenbereich.

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