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informationen zum QR-Code-Workshop

Als E-Learning-/IT-Betreuerin einer Grundschule habe ich mich bereits vor einigen Jahren mit Quick Response Codes auseinandergesetzt. Ein QR-Code (Englisch für „Quick Response“ bedeutet „schnelle Antwort“) ist eine Form der Verschlüsselung, um Web-Adressen oder kürzere Textnachrichten zu codieren. Die Quick Response Codes übernehmen somit die Rolle der Hyperlinks aus dem Internet. Anstatt den Hyperlink mit der Maus anzuklicken, benutzen die Schüler:innen ihr Kamerahandy, um den QR-Code zu scannen und gelangen mit nur einem Klick zu den gewünschten Informationen. Lästiges und fehleranfälliges Eintippen, sowie unnötiges und zeitaufwendiges Suchen im mobilen Internet gehören somit der Vergangenheit an.

In dem damaligen Projekt ging es um einen interaktiven Schulgarten, in welchem eine der Attraktionen das sogenannte Vogelnest-TV sein sollte. Es war geplant, in drei Nistkästen mit unterschiedlichen Einfluglochgrößen für verschiedene Vogelarten jeweils eine Infrarot-Solar-Funk-Kamera mit Mikrofon in einem Zwischenraum des aufklappbaren Daches zu montieren. Seitlich sollten spezielle, mattierte Lichtöffnungen eingebaut sein, die gerade so viel natürliches Licht hereinlassen, dass die Vögel beim Brüten nicht gestört werden, aber der kleinen Kamera für die farbige Bildübertragung ausreicht. Bei Dunkelheit arbeitet die Kamera – von den Vögeln ebenfalls unbemerkt – automatisch als Infrarot-Kamera weiter und liefert s/w-Bilder bester Qualität. Die Nistkästen sollten auf drei unterschiedlichen Bäumen im Schulgarten angebracht werden. Unmittelbar vor den jeweiligen Bäumen sollte sich eine Schautafel befinden, auf der ein kurzer Steckbrief mit einem Foto der brütenden Vogelart abgebildet ist. Mittels einem auf der Schautafel angebrachten QR-Code sollten die Schülerinnen und Schüler automatisch zur Vogelnest-TV-Webseite weitergeleitet werden und so auf dem Handy in Echtzeit mitverfolgen können, was sich im Nistkasten abspielt.

Leider waren damals die technischen Voraussetzungen noch nicht ausgereift genug. Mittlerweile verfügen aber nahezu alle aktuellen mobilen Endgeräte (Handys, iPhones, PDAs u.ä.) über eine eingebaute Kamera und einen vorinstallierten QR-Code Reader, welcher das Auslesen von QR-Codes auf einfache Art und Weise ermöglicht. Für viele weitere mobile Endgeräte steht eine entsprechende Reader-Software kostenlos im Internet zum Download bereit.

Deshalb war es naheliegend ein Comeback der QR-Codes als eine Art moderne Geheimschrift im Unterricht zu versuchen und so wurde der QR-Code-Workshop ins Leben gerufen. Dabei werden die QR-Codes bei Ausstellungsstücken zum Thema Ritterzeit im Bezirksmuseum Braunau eingesetzt und die Schülerinnen und Schüler können mithilfe ihrer Handys Zusatzinformationen zu den einzelnen Exponaten abrufen.

Aber auch, wenn kein Museum in der Nähe ist, lässt sich der Workshop durchführen, indem das Museum ins Klassenzimmer geholt wird. Nähere Informationen dazu finden sich unter: Ein virtueller Museumsbesuch mit QR-Codes

Wie schon erwähnt sind die meisten Handys bereits mit einer eingebauten Kamera und auch mit dem entsprechenden QR-Code Reader ausgestattet. Ist dieses Programm jedoch noch nicht auf den Handys der Schüler:innen vorhanden, müssen die Lehrer:innen beim Herunterladen und Installieren der kostenlosen Reader-Software behilflich sein. Um zeitaufwendige Vorbereitungsarbeiten zu vermeiden, empfiehlt sich der Einsatz von schuleigenen Handys, die für diese Art der modernen Informationsvermittlung bereits ausgerüstet sind.

Die Durchführung dieses Museumsbesuches der etwas anderen Art ist dann aber denkbar einfach. Um die Zusatzinformationen abrufen zu können, brauchen die Schüler:innen nur den QR-Code Reader starten und ihr Handy auf den QR-Code richten. Dieser wird automatisch eingescannt und schon werden sie auf die entsprechende Webseite weitergeleitet. Dieser Vorgang wird im nachfolgenden Bild noch einmal verdeutlicht.

Da die QR-Codes ähnlich wie eine Geheimschrift funktionieren, geheime Botschaften werden entschlüsselt, regt deren Einsatz die Fantasie an, vermittelt zusätzlich aber auch Informationen und motiviert die Schüler:innen neues Wissen in Form von QR-Codes abzurufen.

Weiterhin folgen die QR-Codes dem Prinzip der Einfachheit, indem sie den Nutzer:innen lokal nicht verfügbares Wissen durch ein paar einfache Klicks zur Verfügung stellen. Es müssen also keine technischen Hürden überwunden werden, um in das Projekt einzusteigen, sodass der Aufforderungscharakter sehr hoch ist. Schüler:innen sind an das Benützen von Handys gewöhnt und werden sich deshalb leicht mit dem für sie neuen Programm vertraut machen.

Linda Leung (2008, pp. 15-22) postuliert einen impliziten Lernprozess in jeder digitalen Erfahrung. Es darf also davon ausgegangen werden, dass durch die Benützung der zur Verfügung gestellten Handys und dem Abrufen der QR-Codes bereits ein Lerneffekt stattfindet.

Forschungsbericht zum QR-Code-Workshop

Zusätzlich erhalten die Schüler:innen auch die Aufgabe, einen Forschungsbericht zum QR-Code-Workshop auszufüllen. Die dort gestellten Fragen können sie aber nur mit Hilfe der über die QR-Codes abgerufenen Zusatzinformationen beantworten. Der Forschungsbericht kann nachfolgend heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Forschungsbericht zum QR-Code-Workshop

Verwendete Literatur:

  • Leung, Linda (2008) Users as Learners: Rethinking Digital Experiences as Inherently Educational. In: Leung, Linda (ed.): Digital Experience Design: Ideas, Industries, Interaction. Chicago 2008, pp. 15-22.
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