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Nächstes Reiseziel - Haselbach bei Braunau am Inn

Kultureller Teil

Kopfurnen in der Kirche zu Haselbach Kopfurnen, ein Brauchtum gegen Kopfleiden

Der akademische Maler, Heimatforscher und Archäologe Hugo von Preen schrieb im Jahre 1901 in den Mitteilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien eine Abhandlung über den Brauch der Opferung aus Tonkopfurnen in der Wallfahrtskirche zum Heiligen Valentin in Haselbach, die er mit einer kleinen Beschreibung der Kirche einleitete. "Von Weiden umschlossen, die den Stadtbach zieren, inmitten von Obstgärten und malerischen Bauernhäusern erhebt sich die alte, mit spitzem Turm versehene Wallfahrtskirche. Man könnte fast sagen, dass der Bau auf einem grünen Eiland sich erhebt, von so viel Gewässern ist er umgeben. Während die Außenseite der Kirche einen altersgrauen, verwetterten Eindruck macht, ist das Innere das reine Gegenteil. Heiterer Barockstil tritt uns hier an Altären und Deckengemälden, welche das Leben des Schutzpatrons St. Valentin verherrlichen, entgegen." Dass der Heilige Valentin wiederholt nach Passau kam, ist gewiss, nicht minder, dass er seine Wanderung durch die ringsum dicht bewaldete Gegend auf der römischen Heerstraße machen musste, welche an Haselbach vorüberführte; dort bestand nämlich eine römische Niederlassung, wie der einst daselbst der nun zu Ranshofen aufbewahrte Votivstein bewies. Der Brauch der Opferung aus Tonkopfurnen in der Wallfahrtskirche zum Heiligen Valentin in Haselbach Man musste Getreide von neun verschiedenen Bauern in die sogenannten Kopfurnen füllen (Opferung), um von Kopfleiden, Augenleiden und der Fallenden Sucht (Epilepsie) befreit zu werden. Die Kopfurnen waren nach einem menschlichen Kopf nachgebildete Tongefäße. Die Pilger füllten eine Urne mit Getreide, setzten sich diese auf den Kopf, umschritten dreimal den Hochaltar und schütteten das Getreide in eine Holzkiste, die hinter dem Altar stand. Anmerkung: Der Votivstein, Kopfurnen und die Holzkiste können im Bezirksmuseum Braunau betrachtet werden.

Das Augenbründl in der Nähe der Valentinskapelle, ein Quellenheiligtum

Vorbei an der Haselbacher Mühle und dem großen Stechl-Weiher kommen wir nach kurzer Zeit zur Valentins Kapelle. Die kleine Kapelle wurde im Jahre 1902 auf Bestreben des damaligen Pfarrers Dominik Fiedler erbaut. Eine kleine Steintreppe führt zum sogenannten Augenbründl, eines der ältesten Quellenheiligtümer unseres Landes. Der Überlieferung nach soll der Leichnam des Heiligen Valentin bei der Überführung vom Dom zu Trient in den Passauer Dom auch in der Gegend um Haselbach zur Verehrung ausgesetzt worden sein. Dabei soll an der Stelle, wo man den Leichnam am Boden absetzte, eine kleine Quelle entsprungen sein. Einer weiteren Überlieferung zufolge hat der Heilige Valentin als Wanderbischof bei einer Durchreise an der Quelle gerastet. Diese Legenden sind vermutlich der Ausgangspunkt der Bründl Legende. Im Volksglauben wird der Quelle heilende Kraft bei Augenleiden und Kopfschmerzen zugeschrieben. Bei einer anderen Krankheit, dem Zahnweh, war folgendes zu tun: Der mit dem Leiden Behaftete ging zur Quelle, tauchte seine Hand ins Wasser und bestrich die Wange, wo der schmerzende Zahn war, vom Ohr angefangen abwärts, auf keinen Fall umgekehrt, mehrere Male mit der nassen Hand. Dann wurde er gesund, aber nur, wenn er den festen Glauben hatte, dass der Heilige Valentin ihm helfen würde. Die Heilige Quelle diente aber besonders zum sogenannten Augenwaschen. In diesem Fall versprach man sich der Heiligen Maria und opferte zudem noch zwei Augennachbildungen aus Wachs.

Kulinarischer Teil

Eine genaue Beschreibung der einzelnen kulinarischen Ausflugsziele sollte natürlich gemeinsam mit dem zuständigen Personenkreis der gastronomischen Einrichtungen erstellt werden. Deshalb ist hier nur ein Link zur Gastronomie Braunau am Inn und näherer Umgebung angefügt: Gastronomie auf www.entdeckerviertel.at

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