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Braunau hat's In(n) sich!

Konzepte, um den kulturellen Aufschwung durch die Landesausstellung 2012 nachhaltig zu nutzen

entwickelt in enger Zusammenarbeit von

  • Dr. phil. Tamara Rachbauer MA, BSc,
  • Manfred Rachbauer &
  • Peter Lorenzer

Von 27. April bis 4. November 2012 fand die grenzüberschreitende Landesausstellung 2012 „Verbündet – Verfeindet – Verschwägert. Bayern und Österreich“ an drei historisch bedeutenden Orten statt. Braunau am Inn wurde dabei als größte Stadt des Innviertels, direkt an der bayerischen Grenze, beworben, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Nun ist es an der Zeit, dafür zu sorgen, dass Braunau auch nach der Landesausstellung zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist.

Im Zuge der Landesausstellung waren durchwegs positive Resonanzen vonseiten der Politik, der Wirtschaft und der Bevölkerung zu vernehmen. Da war von rund 1000 Personen die Rede, die wöchentlich nach der Ausstellung in Ranshofen auch die Braunauer Innenstadt besuchten. Besonders die Sonderausstellung in der Herzogsburg und der Stadterlebnisweg waren beachtliche Frequenzbringer. Also eine durchaus positive Bilanz, auch für Gastronomie und Handel!

Nachfolgende Konzeption soll Anreize zur Diskussion schaffen, um Braunau durch kulturtouristische Highlights als Kulturhauptstadt des Innviertels zu etablieren. Historische und kulturelle aber auch kuriose und außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten sind in der Stadt am Inn genügend vorhanden. Sie müssten „nur mehr“ aus dem langjährigen Dornröschenschlaf erweckt werden.

Der sogenannte Kulturtourismus hat sich seit den 90er Jahren zu einem permanent wachsenden Megatrend entwickelt. Ein Großteil der heutigen Urlaubsreisen ist in zunehmendem Maße durch Kultur motiviert, da Kultur von vielen als attraktive Möglichkeit zur Freizeitgestaltung betrachtet wird. Vor allem das verstärkte Interesse an lokalem Kulturerbe und dem damit verbundenen Kaufkraftzufluss wirken sich äußerst vorteilhaft auf die wirtschaftliche Stadt- und Regionalentwicklung aus. Der Kulturtourismus bietet den Städten und Regionen die einmalige Möglichkeit, sich stärker voneinander abzugrenzen und ein individuelles touristisches Profil zu entwickeln. Ein weiterer Vorteil des Kulturtourismus besteht darin, dass Witterung und Jahreszeiten keine allzugroße Bedeutung spielen. Das bedeutet, dass sowohl in der Haupt- als auch in der Nebensaison mit zahlreichen Gästen gerechnet werden kann.

Bei der Entwicklung und Vermarktung nachfragegerechter kulturtouristischer Angebote gilt es, einige wichtige Punkte zu berücksichtigen, um die touristische Attraktivität des Kulturangebotes zu optimieren. Erfolgreiche kulturtouristische Angebote müssen unverkennbar, erlebnisorientiert und regional-typisch sein und auch gute Geschichte(n) bieten.

Im Fall unserer Stadt am Inn müssten „nur“ die bereits vorhandenen Potenziale für kulturtouristische Zwecke aufbereitet werden. Zu diesen Potenzialen zählen unter anderem zahlreiche vorhandene historische Baudenkmäler, das durch die Landesausstellung aus dem Dornröschenschlaf erweckte Bezirksmuseum, Relikte wie Hans Stainingers Riesenbart, eine Kaiserbüste und ein steinernes Wappen, ein Johann Philipp Palm Themenweg, ein Hans Staininger Themenweg, außergewöhnliche Begebenheiten wie der Braunauer Bierkrieg, die Marineakademie in Braunau am Inn oder das Braunauer Parlament als im weitesten Sinne erste Demokratiebewegung und, und, und …

Natürlich darf in Braunau bei allen kulturtouristischen Angeboten ein qualitativ gutes kind- und elterngerechtes Angebot nicht fehlen. Dazu gehören z. B. eine familiengerechte Ausstattung in allen Gastronomie- und Hotelbetrieben, sichere und ansprechende Kinderspielflächen und selbstverständlich auch preiswerte, gesunde Getränke für Kinder sowie zahlreiche Freizeitangebote mit Familienrabatten. Sehen wir die Innenstadt nun als „Wohnzimmer“, würde sich das Naherholungsgebiet Innauen ganz vorzüglich als „Kinderzimmer“ eignen. Hier möchten wir auf unseren bereits eingereichten Konzeptvorschlag Naherholungsgebiet Innauen verweisen.

Es ist aber auch von größter Wichtigkeit, dass die einheimische Bevölkerung dieses regionale Kulturangebot akzeptiert und diesem gegenüber positiv eingestellt ist. Erst dann findet eine optimale Kommunikation zwischen Einheimischen und Touristinnen und Touristen statt, wodurch alle kulturtouristischen Angebote auch nach außen hin authentisch vermittelt werden können.

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