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Nächster Haltepunkt - Braunau am Inn

Kultureller Teil

Das heutige Hotel Post als Ort historischer Begebenheiten und Treffpunkt wichtiger Persönlichkeiten

Das Gasthaus Weinfink (Hotel Post) als Schauplatz, in dem Johann Philipp Palm verurteilt wurde

Der Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm wurde auf Befehl Napoleons zum Tode verurteilt und am 26. August 1806 in Braunau am Inn durch Erschießung hingerichtet, da er angeblich im Verlag seiner Buchhandlung das gegen Napoleon gerichtete Pamphlet "Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung", veröffentlicht hatte.

Im Verhör am 23. August 1806 durch Adjutant - Kommandant Binot gab Palm zwar zu, dass er Bücherballen an die Stagesche Buchhandlung abgesendet hätte, erklärte aber, dass er vom Inhalt der auch ihm Speditionsweise zugekommenen Bücherballen keine Kenntnis hatte. Als Begründung gab er an, dass Buchhändler für das Öffnen der so erhaltenen Bücherballen kein Recht hätten. Am 24. August 1806 wurde Braunau durch den Kommandanten der bayerischen Garnison Major Gieß in den Belagerungszustand versetzt. Am nächsten Tag, Montag dem 25. August, wurden die Stadttore erst um 8 Uhr morgens geöffnet und allen Einwohnern durch dienstlichen Auftrag empfohlen, zu Hause zu bleiben. Die Flussübergänge Obernberg, Schärding und Burghausen wurden ebenfalls gesperrt. Im Saale des Gasthauses Zum Weinfink - heute Hotel Post - fand sich die Gerichtskommission um halb 10 Uhr vormittags desselben Tages ein, und um 10 Uhr wurden die Sitzungen des Kriegsgerichts eröffnet.

Auch der berühmte Philosoph Arthur Schopenhauer verweilte im Jahre 1804 über eine Woche lang als "Gast" im heutigen Hotel Post.

Allerdings dürfte er keine besonders gute Erinnerung an diesen ungewollten Aufenthalt gehabt haben, wie in nachfolgender Geschichte deutlich wird. Arthur Schopenhauer reiste mit seinen Eltern von Mai 1803 bis Anfang 1805 durch Holland, England, Belgien, Frankreich, die Schweiz, Österreich und Deutschland. Es folgt eine sinngemäße Wiedergabe der Ereignisse nach den Reisetagebüchern von Johanna und Arthur Schopenhauer. Wir ließen das Land der Bayern hinter uns und fuhren durch den hässlichen schwarzgelben Schlagbaum, nicht ahnend, welches Unheil uns noch bevorstand. Mehrere Zollbeamte kontrollierten mit wichtiger Miene unsere Pässe und erklärten, da diese von keinem österreichischen Gesandten unterschrieben waren, für ungültig. Unsere vom Senat in Hamburg ausgefertigten Pässe, die in allen von uns besuchten Ländern anerkannt worden waren, sollten hier in Österreich, im Lande des Kaisers, unter dessen Schutz die freie Reichsstadt Hamburg damals noch stand, für ungültig erklärt werden? Wir gingen also sofort zum Polizeikommissar und diskutierten über eine Stunde lang mit ihm. Aber es half alles nichts! Uns wurde nur die Alternative gelassen, entweder sofort umzukehren oder aber eine Stafette (Eilzustellung durch einen Postreiter) mit unseren Pässen nach Wien zu schicken, um uns die benötigte Unterschrift zu verschaffen. Wir fügten uns in das Unabänderliche und nahmen Quartier im ersten Stock des besten Gasthauses, das in Braunau zu bekommen war. Die Stafette nach Wien wurde augenblicklich losgeschickt, und wir waren guter Dinge, unsere Reise in spätestens drei bis vier Tagen fortsetzen zu können. Als ob dieser ärgerliche Zwischenfall nicht schon genug gewesen wäre, kamen noch weitere Unannehmlichkeiten auf uns zu. Die Zollbeamten überprüften pflichtbewusst unseren Wagen und durchsuchten all unsere Koffer auf das Gründlichste, nicht der kleinste Winkel blieb unberührt. Diese unangenehme Inquisition unter den Augen der neugierigen Bevölkerung dauerte mehrere Stunden lang und endete mit der Sicherstellung unseres Reisewagens, damit uns nicht etwa einfallen würde, bei Nacht und Nebel davonzufahren. Der nächste Tag verging mit allerlei kleinen Arbeiten ganz annehmbar und unsere Lage erschien uns gleich in einem weit erträglicheren Licht. Gegen Abend wollten wir einen kleinen Spaziergang in der näheren Umgebung machen, wurden aber am Stadttor angehalten und nach unseren Pässen gefragt. Da wir diese natürlich nicht vorweisen konnten, wurden wir sogleich als verdächtige Personen zu dem uns schon bekannten Polizeikommissar gebracht. Nun ging die ganze tragikkomische Szenerie von vorne los. „Wer seid’s denn? Wo kommt’s denn her? Wo wollt’s denn hin?“, lauteten die Fragen. Der Polizeikommissar, der uns am Vortag eine Stunde lang befragt hatte, tat plötzlich so, als habe er uns noch nie gesehen. Trotz unserer misslichen Lage konnten wir es nicht unterlassen dem guten Manne mit lachendem Gesicht zu versichern, dass er doch über alles ganz genau Bescheid wissen müsste. Daraufhin bekamen wir eine Torkarte, die uns erlaubte, nach Belieben durch die Tore der Stadt hinaus zu gehen. Die Tage vergingen, der zweite, der dritte, der vierte und auch am fünften Tage waren unsere Pässe noch immer nicht aus Wien zurückgekommen. Erst am siebten Tag erschien die couriermäßig bezahlte Stafette zu Fuß in Gestalt eines alten Weibes in Braunau. Vermutlich hatte der Postmeister, der zugleich auch unser Gastwirt war, die Stafette in einen Fußboten umgewandelt, um uns als zahlende Gäste so lange als möglich in Braunau behalten zu können. Glücklich über unsere wieder gewonnene Freiheit absolvierten wir die notwendigen Besuche bei Polizei und Zoll, stiegen in unseren freigegebenen Reisewagen und rollten in Windeseile aus der Stadt am Inn hinaus.

Von einem Fenster der niederwegerischen Weingastgebbehausung (Hotel Post) erteilte Papst Pius VI der herbeigeströmten Menschenmenge seinen Segen.

Mit dem Tode der Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1780 erlangte ihr Sohn Joseph II die alleinige Regierungsgewalt. Nun konnte er sein von der Aufklärung stark geprägtes Reformprogramm endlich in die Tat umsetzen. Einige dieser radikalen Reformmaßnahmen griffen tief in den Bereich der Kirche ein und führten damit auch zu einer erheblichen Einschränkung des päpstlichen Einflusses in bisherige, rein kirchliche Angelegenheiten. Papst Pius VI sah sich dadurch veranlasst persönlich nach Wien zu kommen, um mit Kaiser Joseph II über ein besseres Verhältnis von Kirche und Staat zu verhandeln. In langwierigen Verhandlungen versuchte Papst Pius VI mehrfach die Religionspolitik des Kaisers zu beeinflussen. Die Verhandlungen führten jedoch zu keiner Lösung des Konfliktes, da Joseph II auf die Weiterführung seiner Reformmaßnahmen bestand. Während seines Aufenthalts in Wien hatte der Papst eine Einladung des bayerischen Kurfürsten erhalten, nach München zu kommen. Aus diesem Grund reiste er am 22. April 1872 von Wien aus über Oberösterreich und Bayern wieder nach Rom zurück. Damit kam es zu dem freudigen Ereignis, dass ein Papst in den Mauern unserer Stadt am Inn verweilte. Am Abend des 22. April 1782 übernachtete Pius VI im Benediktiner Stift Melk in Niederösterreich, am nächsten Tag im Chorherrenstift St. Florian im Traunviertel und am dritten Tag in Ried im Schloss des Herrn von Stieber. Am 25. April frühmorgens verließ der Papst Ried im Innkreis und kam um 1 Uhr Nachmittags im Grenzstädtchen Braunau am Inn an. Von einem Fenster der niederwegerischen Weingastgebbehausung (heute Hotel Post) erteilte Pius VI der aus dem Innviertel und dem benachbarten Bayern herbeigeströmten Menschenmenge seinen Segen.

Das heutige Hotel Post als Quartier wichtiger Persönlichkeiten während der französischen Einfälle

Während des zweiten französichen Einfalles 1805-1807 kam Kaiser Franz Joseph I um 6 Uhr abends in Braunau an und blieb über Nacht beim Weinfink (Hotel Post).

Während des dritten französichen Einfalles 1809-1810 traf Erzherzog Karl am 9. April 1809 in Braunau ein und stieg beim Weinfink (Hotel Post) ab. Am 12. April 1809 kam auch Kaiser Franz Joseph I wieder nach Braunau und nahm beim Weinfink (Hotel Post) sein Absteigquartier.

Auch Otto von Habsburg übernachtete im Hotel Post

Doktor Otto Habsburg übernachtete in der Nacht auf Montag, den 19. Juni 1967, im Hotel Post in Braunau am Inn. Er war abends mit seinem Mercedes angekommen und mit einem Begleiter durch die Stadt gebummelt, von den meisten der Passanten, die am Abend den Stadtplatz bevölkerten, nicht erkannt.

Kulinarischer Teil

Eine genaue Beschreibung der einzelnen kulinarischen Ausflugsziele sollte natürlich gemeinsam mit dem zuständigen Personenkreis der gastronomischen Einrichtungen erstellt werden. Deshalb ist hier nur ein Link zur Gastronomie Braunau am Inn und näherer Umgebung angefügt: Gastronomie auf www.entdeckerviertel.at

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