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Ausgangspunkt - Ranshofen bei Braunau am Inn

Kultureller Teil

Einzig stilrein erhaltener Karner (Osarium) im Bezirk Braunau

Schon der bayerische Geschichtsschreiber Aventin beschreibt den Blick von der Ranshofener Friedhofsmauer auf das landschaftlich schöne Inntal in begeisternden Worten. Im inneren des Friedhofs Ranshofen steht unmittelbar neben dem Eingang ein achteckiger, gotischer Tuffbau, Heilige-Geist-Kapelle genannt. Dabei handelt es sich um ein so genanntes Beinhaus oder Ossarium, in welchem sich die Gebeine der vor langer Zeit Verstorbenen befinden, die dort aufbewahrt wurden, um wieder Platz für weitere Bestattungen zu schaffen. Häufig findet sich das Beinhaus in Kombination mit einer Friedhofskapelle. In dieser Form wird das Ossarium, vor allem in Bayern und Österreich, auch als Karner bezeichnet. Das obere Geschoß war in der Regel dem Erzengel und Seelenbegleiter Michael geweiht, während der kellerartige untere Teil die Gebeine der Verstorbenen aufnahm. Die meist sichtbar aufgestappelten Gebeine waren eine eindrucksvolle Mahnung an die Vergänglichkeit. Das Beinhaus in Ranshofen wurde anno 1337 vom wohlhabenden Braunauer Bürger und Handelsherr Ulrich Schön errichtet und ist der einzig stilrein erhaltene Karner im ganzen Bezirk Braunau. Über die Heilige-Geist-Kapelle berichtete schon der Burghauser Anzeiger am 29. August 1899. Damals war der untere Teil noch verschüttet: Schon die vom Oberbaue ganz verschiedene Bauart des Fundaments bezeugt, dass das frühgotische Octogon auf schon vorhandenen Bau-Fundamenten zur Herstellung gelangte. Im Inneren dieses Octogons zeigt eine Tafel die Namen von zwölf hier beigesetzten Chorherren und zwei Prälaten, was wiederum auf die Existenz eines gewölbten Raumes unterhalb des Fußbodens mit Recht schließen lässt.

Totenleuchte aus dem 15. Jahrhundert

Sehenswert auf dem Friedhof in Ranshofen ist auch die ca. zwei Meter hohe Steinsäule, die sich in unmittelbarer Nähe der Heiligen-Geist-Kapelle befindet. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt dieses aus Tuffstein gehauene Bauwerk aus der selben Zeit, in welcher auch die Heilige-Geist-Kapelle erbaut wurde. Diese sogenannte freistehende Totenleuchte bestand üblicherweise aus einer Säule aus Stein, an deren oberen Ende sich ein zur Aufnahme des Arme-Seelenlichtes bestimmtes Gehäuse befand. Der Begriff Totenleuchte wird hauptsächlich in heimatkundlichen Werken verwendet und dient als Sammelbegriff für freistehende Säulen mit Lichtgehäuse als auch für die an Kirchen angebrachten Lichthäuschen und Lichtnischen. In früheren Zeiten kannte man neben den Lichtern an den einzelnen Gräbern auch die gemeinschaftlichen Totenleuchten. Als kollektive Arme-Seelenlichter sollten diese für alle auf dem Friedhof Ruhenden leuchten. Der Brauch, die letzte Ruhestätte unserer Toten mit Lichtern zu schmücken, ist auch heute noch, vor allem zu Allerheiligen und Allerseelen, sehr lebendig. Empfängt uns doch gerade an diesen Tagen beim Betreten des Friedhofes ein wahres Lichtermeer. Durch verheerende Seuchen, vor allem durch die Pest, die in früheren Zeiten in ganz Europa wütete, war damals die Anzahl der Verstorbenen so hoch, dass auf dem Friedhof selbst schon bald kein Platz mehr vorhanden war, und die Opfer deshalb außerhalb der Friedhöfe in sogenannten Pestgruben gemeinsam vergraben wurden. An diesen Orten wurden dann kleinere Totenleuchten für die Verstorbenen errichtet, von denen auch heute noch viele erhalten sind. Ihre ursprüngliche Bestimmung geriet teilweise in Vergessenheit, und durch Anbringung eines Bildes wurden sie einfach zu Bildstöcken umgeformt.

Kulinarischer Teil

Eine genaue Beschreibung der einzelnen kulinarischen Ausflugsziele sollte natürlich gemeinsam mit dem zuständigen Personenkreis der gastronomischen Einrichtungen erstellt werden. Deshalb ist hier nur ein Link zur Gastronomie Braunau am Inn und näherer Umgebung angefügt: Gastronomie auf www.entdeckerviertel.at

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