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Erwünschtes Erbe - Projektidee und Konzeptvorschlag zur Landesausstellung 2012 Erwünschtes Erbe - Dauerausstellung Egon Ranshofen-Wertheimer

Daheim, nicht in der Fremde, möchte ich eines guten Todes sterben oder, wenn es sein muss, eines bösen.

Aber sterben möchte ich daheim, nicht in der Fremde.

Egon Ranshofen-Wertheimer, Die Heimkehr (1946)


Egon Ranshofen-Wertheimer wurde am 4. September 1894 als Sohn des liberalen Großgrundbesitzers Julius Wertheimer und seiner Frau Karoline, geborene Bartosch, auf dem Landgut Ranshofen geboren. In dieser landwirtschaftlich geprägten Umgebung verbrachte er eine unbeschwerte und glückliche Kindheit.

Über 20 Jahre seines Lebens bemühte er sich, zunächst in den 30iger Jahren als Beamter des Völkerbundsekretariats und später in den 50iger Jahren als Missionschef der Vereinten Nationen, auf der weltpolitischen Bühne um die Erhaltung des Weltfriedens. Im amerikanischen Exil kämpfte Egon Ranshofen-Wertheimer beharrlich für die Befreiung Österreichs und setzte sich mehrfach bei verschiedenen US-Regierungsstellen und sogar bei Präsident Franklin D. Roosevelt für die österreichische Unabhängigkeit ein.

Keine Selbstverständlichkeit, nachdem Wertheimer im Jahre 1938 angesichts der immer bedrohlicher werdenden Situation durch die Nationalsozialisten in die USA emigrieren musste. Bereits im Jahr 1926 wurde durch einen königlich-preußischen Offizier bei der Bezirkshauptmannschaft Braunau der Vorwurf erhoben, dass sich in Ranshofen eine gefährliche, kommunistische Zentrale befände, und zwar in der Person des Gutsbesitzers Egon Werteimer. Ab 1930 war er als Beamter im Völkerbund laufend heftigen Angriffen seitens der nationalsozialistischen Presse ausgesetzt. Auf Berufung einer Verordnung vom 3. Juli 1938 wurde dem Völkerbundsekretariat am 17. August 1938 offiziell mitgeteilt, dass man Egon Wertheimer und seine Frau nicht länger als österreichische Staatsbürger betrachte. Mit seinem Heimatland Österreich und vor allem mit Ranshofen blieb Egon Wertheimer dennoch auf besondere Weise verbunden. Im amerikanischen Exil inmitten des Krieges schrieb er, dass dieses Dorf und diese Menschen für ihn das Maß aller Dinge sind und auch bleiben werden.

Trotz seines vorbildlichen Engagements für sein Heimatland und trotz seiner nicht unbedeutenden Rolle im weltpolitischen Geschehen ist Egon Ranshofen-Wertheimer in Österreich fast in Vergessenheit geraten. Einzig in Gerald Lehners Buch „Die Biographie des Philosophen und Ökonomen Leopold Kohr“ ist ein Abschnitt dem gebürtigen Ranshofner gewidmet.

Mit dem Projekt Erwünschtes Erbe - Dauerausstellung Egon Ranshofen Wertheimer könnte diese Persönlichkeit wieder ins Licht der Öffentlichkeit

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