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Benötigte Materialien, Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten

Benötigte Materialien

Trägergestelle

Die Trägergestelle der Schau- und Animationstafeln im Naturgebiet, die mit dem Erdboden in Berührung kommen, sind aus dem landschaftsgerechtesten, extrem witterungsbeständigen und vor allem umweltfreundlichen Rohstoff Holz (z.B. Eiche) gefertigt. Konstruktionen, in denen sich Wasser ansammeln kann, werden vermieden, wofür alle Abschlusskanten abgeschrägt und gegebenenfalls Abflusslöcher gebohrt werden (Ebers, 1998). Dadurch sind sie kaum anfällig gegen Vandalismus, haben bei Überdachung eine lange Haltbarkeit und passen sich im Naturgebiet gut an.

Schautafeln

Die Schautafeln mit den Informationen (Screens) sind so genannte HPL-Tafeln. Mit dem Kürzel HPL (= High Pressure Laminate, Hochdrucklaminat nach EN 438) sowie den Bezeichnungen Resoplan® / Resopal® wird eine Spezialform des Laminats bezeichnet. Unter hohem Druck wird ein UV-beständiger Digitaldruck durch ein extrem hartes Kunstharz (Melamin) mit der Trägerplatte verbunden. Dies ermöglicht die Produktion von Schautafeln mit einzig-artigen Eigenschaften in Bezug auf Dauerhaftigkeit und Beständigkeit. Eine HPL-Schautafel ist daher optimal für den Ausseneinsatz (Naturlehrpfad, Zoo, Tierpark usw.) geeignet.

Die Umweltaspekte von HPL Platten

Bei den HPL Dekorplatten handelt es sich um Hochdruck-Schichtpressstoffplatten entsprechend EN 438-1 mit einer Melaminharzdeckschicht. Die Platten bestehen aus Papier (mehr als 60 Gewichtsprozente) und unter Wärme, Druck und Rückkühlung aushärtenden Reaktionsharzen. Die übrigen Teile bestehen aus ausgehärtetem Phenolharz für den Kern und Melaminharz für die Deckschicht. Beide Harze gehören zu den Duroplasten. Kein anderes Produkt im dekorativen Oberflächenbereich ist in Haltbarkeit und Sauberkeit so einfach einzusetzen. HPL ist z.B. sowohl für den Lebensmittelbereich, als auch für den Einsatz in Krankenhäusern zugelassen. Da kein Trägermaterial wie z.B. Aluminium-Blechplatten, Forex, Dibond usw. verwendet wird, wird die Umwelt weniger belastet. Sollten Schilder aus Folie oder Aluminium ausgedient haben, müssen diese als Sondermüll entsorgt werden. Gemäß TA-Abfall, Kategorie I Nr. 571, werden HPL-Platten als sonstiger ausgehärteter Kunststoffabfall eingestuft. Kategorie I bedeutet, dass ein Material hausmüllähnlich ist. HPL-Platten dürfen in behördlich genehmigten Industriefeuerungsanlagen verbrannt werden, außerdem können HPL Abfälle auf kontrollierten Deponien abgelagert werden. Auch die eingesetzten UV-Farben sind umweltverträglich. Sie enthalten keine Lösungsmittel, sind wasserlöslich und passen so in das Konzept der umweltfreundlichen Fertigung. (vgl. Lehrpfad Service 2010).

Interaktive Elemente

Die interaktiven Elemente bei den Animationsstationen müssen durch geeignete Fachkräfte hergestellt und installiert werden. Auch hier wird darauf geachtet, dass die verwendeten Materialien umweltverträglich sind. Die meisten der Animationsstationen sind aus dem landschaftsgerechtesten, extrem witterungsbeständigen und vor allem umweltfreundlichen Roh-stoff Holz und HPL Platten hergestellt (Was kriecht denn da? und Natur-Schiebepuzzle).

Beim Wasserlabyrinth kommt Plexiglas zum Einsatz, das laut Herstellerangaben EVONIK Industries umweltverträglich in zertifizierten Werken hergestellt wird (Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001, Umweltzertifikat DIN EN ISO 14001). Es ist frei von Bisphenol A, Schwermetallen (z. B. Cadmium, Quecksilber) und Asbest, Formaldehyd, FCKW, PCB, PCT etc., umweltverträglich und langlebig.

Bei der Animationsstation Hörspiele der Natur wird die Energieversorgung des integrierten Lautsprechers ebenfalls wie bei der Animationsstation Vogelnest-TV über Solarenergie sichergestellt.

Erlebnispfad-iPhones

Ebenso muss eine ausreichende Anzahl an Erlebnispfad-iPhones angeschafft werden, damit möglichst alle BesucherInnen in den vollen Genuss des interaktiven Naturerlebnispfades kommen. Hier muss natürlich eine regelmäßige Wartung durchgeführt werden, um eine reibungslose Nutzung der Leihgeräte zu gewährleisten. Es wird zwar an der Ausleihstelle (z.B. Tourismusverband, Informationszentrum) eine kurze Einschulung zur Nutzung der Erlebnispfad-iPhones stattfinden, zusätzlich erhalten die BesucherInnnen aber auch leicht verständliche Kurzanleitungsfolder (Schritt-für-Schritt mit Bild und Text).

Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten

Neben den anfallenden Kosten für die benötigten Materialien ist die Mithilfe einer Grafik-Fachkraft (z.B. für das Corporate Design) empfehlenswert. Hier entstehen je nach Zeitaufwand Kosten für Satz-, Layout- und Design-Arbeiten, sowie für Nutzungsrechte.

Eine Kontrolle des Naturerlebnispfades und der Austausch beschädigter oder unbrauchbar gewordener Einrichtungen sind regelmäßig durchzuführen.

Abschließend sollten auch Werbemaßnahmen (Folder, Inserate usw.) in die allgemeine Kostenrechnung miteinbezogen werden.

Da Naturlehrpfade und deren Instandhaltung meist von Gemeinden und Tourismusverbänden der jeweiligen Regionen finanziert werden, lässt sich hier die weitere Finanzierung für den Ausbau zum interaktiven Naturerlebnispfad sicherlich leicht realisieren. Je attraktiver das Angebot, desto mehr AusflugstouristInnen und BesucherInnnen und damit verbunden Geldeinnahmen sind zu erwarten.

Umwelt- und Naturschutzvereine, ortsansässige Unternehmen (Banken, Sparkassen usw.) könnten als Sponsoren gewonnen werden.

Für kostenintensive Aufträge wie z.B. den Entwurf eines Corporate Designs und andere grafische Elemente bietet sich die Möglichkeit einer Ausschreibung an Universitäten und Kunstakademien oder auch über Wettbewerbe in Zeitungen bzw. Internet an.

Zur Mitfinanzierung der Erlebnispfad-iPhones bietet sich das Sponsoring über verschiedene MobilfunkbetreiberInnen und Handy-Shops an (Werbemöglichkeit z.B. in den Kurzanleitungsfoldern).

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