headerimage

Erster Stock des Bezirksmuseums – Neue Dauerausstellung

Während der Sonderausstellung „Von Napoleon bis Heute“ befand sich im 1. Stock direkt am Ende des Stiegenaufgangs eine große bedruckte Plakatwand mit einem Ölbild, einer kleinen Glasvitrine mit einem Fernrohr und einem erläuternden Textaufdruck. Nach der Sonderausstellung sollte auf dieser Plakatwand die Glasvitrine mit einem Fernrohr belassen werden, linksseitig ein passender Aufdruck mit dem Textzug „Einblicke in die Vergangenheit“ und rechtsseitig ein Bild mit der Darstellung von Kaiser Franz Josef I installiert werden (siehe Fotomontage).

Fotomontage zur neuen Dauerausstellung „Kaiser, Marine und Riesenbart“

Kleiner Ausstellungsraum im 1. Stock

Der kleine Ausstellungsraum im 1. Stock wurde vor der Landesausstellung 2012 für die Bewirtung der BesucherInnen bei verschiedenen Veranstaltungen (Kunstausstellungen) genutzt. Hier sollte nun die Neuinstallation der Dauerausstellung „Kaiser, Marine und Riesenbart“ erfolgen. Dafür ließe sich ein Teil der Vitrinenwände, die zur Landesausstellung 2012 in der Herzogsburg installiert wurden, optimal verwenden.

Um sich das Ganze besser vorstellen zu können, sind nachfolgend Skizzen der mittleren Hinter-wand und der beiden Seitenwände des kleinen Ausstellungsraumes abgebildet. Jeweils darunter finden sich Fotografien der Vitrinenwände (zurzeit noch mit den Exponaten der Landesausstellung 2012 bestückt), die an der jeweiligen Wand für die neue Dauerausstellung verwendet werden sollen.

Seitenwand rechts im kleinen Ausstellungsraum

Skizze Seitenwand rechts mit Fenstern und Vitrinenteile

Originalfotos der beiden Vitrinenteile

Mittlere Hinterwand im kleinen Ausstellungsraum

Skizze mittlere Hinterwand mit Vitrinen

Originalfotos der drei Vitrinenteile

Seitenwand links im kleinen Ausstellungsraum

Skizze Seitenwand links mit Tür und Vitrinenteile

Originalfotos der drei Vitrinenteile

Exponate zu den Kaiservitrinen (Seitenwand links im kleinen Ausstellungsraum).

Die älteste erhaltene österreichische Filmproduktion ist die Dokumentation „Der Kaiserbesuch in Braunau/Inn“ aus dem Jahr 1903, aufgenommen vom Wanderkinobesitzer Johann Bläser. Für die Vorführung dieses Kaiserfilms, die sich im Besitz des Bezirksmuseums befindet, wird einer der größeren Monitore aus der Landesausstellung 2012 übernommen und der Film mit einer Wiederholungsschleife abgespielt.

Im Jahr 1903 besuchte Kaiser Franz Josef anlässlich der Ratshauseröffnung und der Feierlichleiten 700 Jahre Stadt Braunau die Stadt am Inn. Vor diesem Besuch ging in der Bezirkshauptmannschaft eine anonymer Brief ein, der vor einem Mordanschlag auf den Kaiser warnte. Unterlagen, Protokolle und Telegramme zu dieser Causa sind im Landesarchiv Linz vorhanden. Diese Originalunterlagen könnten entweder als Dauerleihgaben oder als Faksimile für die Vitrinen an der Seitenwand links verwendet werden.

Im Fundus der Herzogsburg befinden sich zahlreiche Originalfotos zum Kaiserbesuch anno 1903, weiters ein großes Erinnerungsbild mit allen an den Feierlichkeiten beteiligten Personen. Erinnerungsmünzen und damalige „Merchandising-Produkte“ stehen ebenfalls in großer Stück-zahl zur Verfügung. Auch die damals sehr seltene farbige Zeitungsbeilage zum Kaiserbesuch aus der Neuen Warte am Inn ist im Bestzustand vorhanden.

Im Stadttheater Braunau wurde aus Anlass des Kaiserbesuchs 1903 eine Aufführung von historischen lebenden Bildern aus der Vergangenheit der Festungsstadt Braunau aufgeführt. Zahlreiche SchauspielerInnnen stellten verschiedene Szene aus der Braunauer Geschichte in sogenannten lebenden Bildern nach. Im folgenden waren das sechs lebende Bilder mit herausragenden Schlaglichtern aus 700 Jahren:

1260, Herzog Ludwig von Bayern nimmt den Treuschwur entgegen

1567, Hans Staininger erhält die niederschmetternde Kunde vom Brande der Stadt

1705, Die Studenten der Rechte Plinganser und Meindl erstürmen, gefolgt von einer Schar bayerntreuer Bauern das von österreichischen Kriegern verteidigte Inntor“.

1806, Johann Palm wird zur Richtstätte geführt

1810, Die Übergabe der Erzherzogin Marie Luise

1903, Braunau huldigt in unverbrüchlicher Treue

Diese sechs Bilder wurden in einem großen eingerahmten Erinnerungsgemälde platziert. Auch dieses Erinnerungsgemälde befindet sich im Fundus der Stadtgemeinde Braunau.

Außerdem verfügt die Herzogsburg über Originalzeitungsberichte und über eine Broschüre zur feierlichen Enthüllung der Kaiserbüste im kleinen Park bei der Innbrücke. Hier sind auch Fotos zu diesen Feierlichkeiten vorhanden. Übrigens ließe sich auch ein Hinweis auf die Kaiserbüste, die ja mittlerweile im Kaiserpark steht, anbringen (siehe Parkanlage mit Kaiserbüste und dem Steinernen Doppeladlerwappen).

Vorstellbar wäre hier auch noch über eine weitere einzigartige Begebenheit in Braunau zu berichten. Zweimalige 700Jahr Stadterhebungsfeier in Braunau am Inn. Die erste 700Jahr Feier erfolgte zwar im Jahre 1903, später stellte sich aber heraus, dass dieser Zeitpunkt der Stadterhebung historisch nicht haltbar war. So wurde nach neueren historischen Erkenntnissen in Braunau im Jahre 1960 ein zweites Mal 700 Jahre Stadterhebung gefeiert. Dokumente und Exponate zu dieser Feierlichkeit wären in ausreichender Anzahl im Studienbibliothek-Archiv vorhanden.

Exponate zu Hanns Staininger (mittlere Hinterwand im kleinen Ausstellungsraum). Als Hauptattraktion ist hier natürlich der ungewöhnlich lange (Original-)Bart (Echtheit chemisch und mikroskopisch nachgewiesen) von Hans Staininger zu nennen, der als Einzelstück in einer eigenen Vitrine untergebracht werden sollte. Über dieser Vitrine könnten das bereits vorhandene Votivölbild Stainingers und die Reproduktion eines Ölbildes von Hans Staininger, die allerdings erst angekauft werden müsste (ca 150 Euro), angebracht werden. Weiters sind vorhanden:

Wappenbrief des Kaisers Rudolph II für Hanns Staininger in Augsburg vom 30. Dezember 1601, Papierurkunde mit Wappen.

Wappenbrief für Wolfgang, Hanns und Jörg Staininger von König Ferdinand I vom 12. Oktober 1531, Pergamenturkunde mit Wappenminiatur und anhängendem, großen Königssiegel in Holzkapsel.

Eine Kupferstichplatte und die dazugehörigen Kupferstiche mit einer alten grafischen Darstellung des Hans Staininger samt Beschreibung.

Ein kolorierter Stich von Hans Staininger mit Wappen und Beschreibung (inklusive Geburtsdatum).

Ein Reliefguss mit der Abbildung Hans Stainingers und ein Aquarell, ebenfalls mit einer Darstellung Hans Stainingers.

Das Buch „Judas der Erzschelm“ von Abraham a Sancta Clara, das 1695 erschien, und in dem auch Hans Staininger wegen seines langen Bartes erwähnt wird, befindet sich im Besitz der Studienbibliothek.

Außerdem verfügt die Herzogsburg über Originalzeitungsberichte über den Erwerb des Bartes und der Dokumente im Jahre 1912.

Dem ehemaligen Braunauer Bürgermeister Josef Bautenbacher ist es zu verdanken, dass der lange Bart des Hanns Staininger im Jahre 1912 mit geringem Kostenaufwand erworben werden konnte. Staininger gilt ja bis heute als eines der bekanntesten Wahrzeichen von Braunau. Daher war es sehr erfreulich, dass sein 3 ½ Ellen langer Bart nun endlich nach „Hause“ zurückkehrte.

Der Bart wurde Hanns Staininger nach seinem Tode abgenommen und als Familienerbstück von Generation zu Generation weiter gegeben. Einer dieser Nachkommen, in dessen Besitz sich der Bart zuletzt befand, war nach Augsburg ausgewandert. Zuletzt befand sich der lange Bart im Besitz des am 4. November 1911 verstorbenen Verlagsbuchhändlers Richard Preyß, der diesen in einem Tresor d er bayerischen Vereinsbankfiliale Augsburg aufbewahrte. Nach dem Willen der Erben des Herrn Richard Preyß sollte das Erbstück nun der Stadt Braunau als Geschenk überreicht werden.

Der Bürgermeister der Stadt Braunau hatte darauf weitere Schritte unternommen, um auch die übrigen Urkunden für die Stadt zu erwerben. Nach langwierigen Verhandlungen hatte er erreicht, dass das Augsburger Maximilianmuseum auf den Erwerb dieser Urkunden aus dem Nachlass von Richard Preyß verzichtete.

Exponate zur Marineakademie (mittlere Hinterwand & linke Seitenwand im kleinen Ausstellungsraum). Im goldenen Buch der Stadt Braunau befindet sich eine handgemalte Zeichnung des k. u. k. Marinewappens und Unterschriften der Marineakademieobrigkeit. Dieses Buch ist momentan in einer eigenen Vitrine untergebracht und zeigt während der Landesausstellung 2012 die Seite mit der Unterschrift Kaiser Franz Josef I anlässlich seines Besuches in Braunau im Jahre 1903. Nach der Landesausstellung bräuchte man nur die Seite mit der Zeichnung und den Unterschriften der k. u. k. Marineakademie aufschlagen und die Vitrine im kleinen Ausstellungsraum platzieren. Weiters war zurzeit der Landesausstellung ein Modellschiff aus der k. u. k. Marine in einem Vitrinenteil ausgestellt. Nach der Landesausstellung könnte man eines der hervorragend gearbeiteten Modellschiffe aus der k. u. k. Marine von Herrn Schaller Senior als Dauerleihgabe in diesem Vitrinenteil ausstellen (dazu müsste natürlich eine entsprechende Anfrage an Herrn Schaller Senior gestellt werden). Weiters sind verschiedene Abbildungen und Fotos aus der Marineakademie vorhanden: Ansicht der Marineakademie mit Wachhäuschen, Abbildung des 2. Jahrgangs der k. u. k. Marineakademie aus dem Jahr 1917, Gruppenfoto der Marineakademie zur 100-Tagfeier am 6. Mai 1916 (aus dem Archiv von Frau Renate Hoerner), ein Foto des Auszugs der Marinezöglinge aus der Marineakademie im Jahre 1918, der Originalzeitungsbericht aus der Neuen Warte am Inn 1918 über die Stürmung der Marineakademie, einige Bücher mit Stempel aus der Marineakademiebücherei.

Wie bei der Landesausstellung 2012 müssen natürlich auch bei der Dauerausstellung „Kaiser, Marine und Riesenbart“ zum einen jeweils eine allgemeine Beschreibung und zum anderen jeweils auch eine erklärende Beschreibung zu den einzelnen Exponaten hinzugefügt werden.

nach oben