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Die Belagerung der Burg

Wie wir schon im Basisteil erfahren haben, waren die mittelalterlichen Wehrburgen mit ihren hohen, stabilen Burgmauern aus massivem Stein fast uneinnehmbare Festungsanlagen. Eine Belagerung war nahezu die einzige Möglichkeit, um diese steinernen Bauwerke dennoch zu erobern. Dabei umstellten die Angreifer das Burggelände, um die Bewohner von der Außenwelt abzuschneiden und sie durch Aushungern zur Kapitulation, also zur Aufgabe, zu zwingen. Zusätzlich versuchten die Angreifer mit sogenannten Belagerungsmaschinen ins Innere der Burgmauern zu gelangen.

Mit riesigen Steinschleudern konnten große Steine auf die Mauern und Dächer der Burg, aber auch brennendes Pech in das Burginnere geschleudert werden. Um das Burgtor zu zerstören, kam eine weitere Belagerungswaffe, der sogenannte Rammbock, zum Einsatz. Dieser bestand in der Regel aus einem dicken Baumstamm, bei dem das eine Ende mit Metall verstärkt war. Der Rammbock wurde so lange gegen das Burgtor geschlagen, bis dieses nachgab und die Angreifer ins Burginnere stürmen konnten.

Die gebräuchlichste Belagerungsmaschine aber, die wahrscheinlich die meisten von euch aus Büchern und Filmen kennen, war der Belagerungsturm. Ein hölzernes Ungetüm auf Rädern, höher als die Burgmauer, mit Leitern im Inneren und einer Klappe an der Oberseite, wurde an die Burgmauer herangefahren. Die feindlichen Angreifer kletterten die Leitern hoch, öffneten die Klappe und versuchten über die Burgzinnen ins Innere zu gelangen.

Die Bewohner taten natürlich alles, um ihre Burg zu verteidigen und die Belagerung heil zu überstehen. Bogenschützen schossen mit Pfeilen von den Burgzinnen aus auf die Angreifer. Zur Verteidigung gegen einen Rammbock gossen die Belagerten häufig kochendes Wasser, siedendes Öl oder heißes Pech nach unten. Um die sich nähernden Belagerungstürme abzuwehren, setzten die Burgbewohner auch Brandpfeile oder Wurfgeschosse ein.

Eine Belagerung konnte oft wochen- oder sogar monatelang dauern. Bevor die Burgbewohner verhungerten, ergaben sie sich und die Angreifer übernahmen die Burg. Konnten sich die Verteidiger jedoch lange genug halten, zogen sich die Angreifer zurück und die Belagerung war zu Ende. Oft waren die Schäden an der Burg enorm und sofort wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Schließlich sollte die Burg bei einem neuerlichen Angriff den Bewohnern wieder Schutz bieten können.

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