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Lehrer:innen InfoPoint

Die Möglichkeiten von E-Learning und Social Media sollten bereits in der Grundschule als Bereicherung des Unterrichts genutzt werden. Alleine bieten sie sicherlich nicht die ultimative Lösung für alle Lehr-/Lernprobleme, noch können sie herkömmliche Lehr-/Lernmethoden vollständig ersetzen. Dennoch sollte der gezielte Einsatz bereits in der Grundschule beginnen, damit die Schüler:innen für weiterführende (Schul-)Ausbildungen bestens gerüstet sind.

Die unterrichtsbegleitende Online-Lernumgebung ePapyrus basiert überwiegend auf der E-Portfoliomethode, welche auf einer gemäßigt konstruktivistischen Lernvorstellung beruht. Das bedeutet, dass die Schüler:innen weitgehend in die Planung, Umsetzung und Bewertung mit eingebunden und durch die Lehrenden begleitend unterstützt werden. Aber E-Portfolio ist nicht gleich E-Portfolio. Sowohl in der Literatur als auch in der Praxis existieren zahlreiche E-Portfoliovarianten mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Bei der unterrichtsbegleitenden Online-Lernumgebung ePapyrus kommt eine Mischform aus Lernweg- und Präsentations-E-Portfolio zum Einsatz.
  • Bei einem Präsentations-E-Portfolio wählen die Lernenden selbst ein Thema aus und erarbeiten dieses eigenständig, entweder alleine oder in Zweier- bis maximal Fünfer-Teams. Abschließend präsentieren sie ihre Forschungsergebnisse vor einem zu Beginn der E-Portfolioarbeit festgelegten Publikum. Dies können beispielsweise ihre Klassenkolleginnen und Klassenkollegen oder ihre betreuenden Lehrenden sein. Ebenso besteht auch die Möglichkeit, dass die Präsentationen im Rahmen eines Schulfestes oder einer thematisch passenden Schulausstellung stattfinden, zu denen Eltern und Verwandte eingeladen werden. Da die E-Portfolio-Autor:innen ihren gesamten Erarbeitungsprozess durch kontinuierliche Reflexionen der eigenen Arbeitsweisen als auch der entstehenden Produkte begleiten, kann neben dem fertigen Endergebnis auch die Entwicklung dorthin präsentiert werden. Bei der Präsentation selbst stellen die Lernenden das von ihnen angelegte Präsentationsportfolio z. B. mittels Beamer vor oder erstellen auf dessen Basis auch Power Point Präsentationen, Fotogalerien, Podcasts oder Plakate. Mit einem Präsentations- oder Veröffentlichungs-E-Portfolio lassen sich demnach viele, verschiedene Themenfelder erarbeiten und die Ergebnisse auf unterschiedlichste Weise veröffentlichen (Rachbauer & Hansen, 2018; Rachbauer, 2019). Für die schulische Leistungsmessung bietet sich sowohl das angelegte E-Portfolio als auch die abschließende Präsentation an (Rachbauer & Hansen, 2018; Rachbauer, 2019).
  • Bei einem Lernweg-E-Portfolio setzen sich die Lernenden mit Themengebieten auseinander, die im Unterricht bereits durchgenommen wurden, bei deren Bearbeitung aber nicht alle Fragen geklärt werden konnten. Das Lernweg-E-Portfolio bietet somit die Möglichkeit, sich angestrebte bzw. noch nicht im gewünschten Ausmaß erreichte Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen bzw. diese zu vertiefen. Dazu halten die Lernenden bei der Erarbeitung des Themas ihre individuellen Herangehensweisen, Lernstrategien, Ergebnisse und durchgeführte Reflexionen zum eigenen Handeln und Können fest (Rachbauer & Hansen, 2018; Rachbauer, 2019). Das heißt, dass bei dieser E-Portfolioform vor allem der individuelle Lernweg im Vordergrund steht und die Lernenden idealerweise alleine oder in Zweiergruppen arbeiten sollten. Unterstützung erhalten sie dabei von den Lehrenden, die als sogenannte Lernstandsberater:innen fungieren. Um die Arbeiten der Lernenden entsprechend zu würdigen, findet die Präsentation des Lernweg-E-Portfolios in der Regel in einem kleineren Umfeld z. B. vor den betreuenden Lehrenden oder vor den Klassenkolleg:innen statt. Präsentationen im Umfang des Veröffentlichungs- oder Präsentations-E-Portfolios sind aber ebenso möglich (Rachbauer & Hansen, 2018; Rachbauer, 2019).

Im Fall der unterrichtsbegleitenden Online-Lernumgebung ePapyrus handelt es sich um eine Sammlung der Forschungs- und Erfahrungsberichte, die im Laufe des Ägyptenprojektes entstanden sind. Am Ende des Ägyptenprojektes präsentieren die Schüler:innen die Inhalte der ePapyrus-Sammelmappe und die Inhalte des ePapyrus-Blogs in einer abschließenden (virtuellen) Schulveranstaltung ihren Lehrerinnen und Lehrern, Mitschüler:innen und auch ihren Eltern und machen damit ihre Anstrengungen, Leistungen und ihre persönliche Lernentwicklung für ein großes Publikum sichtbar. Dies wirkt sich positiv auf die Motivation, das Selbstwertgefühl und auf das Selbstbewusstsein der Schüler:innen aus.

In regelmäßigen (virtuellen) Portfolio-Feedbackrunden mit den unterstützenden Lehrer:innen werden die Forschungs- und Erfahrungsberichte ausführlich besprochen, sowohl aus Sicht der Lehrenden als auch aus Sicht der Schüler:innen kommentiert und damit der Lernprozess reflektiert.

Ein weiterer positiver Effekt, der sich durch den Einsatz des Lernweg- und Präsentations-E-Portfolios ergibt: Bei Elterngesprächen kann den Eltern genau vorgezeigt und erklärt werden, welche Fortschritte im Lernprozess ihre Kinder gemacht haben.

Der Lehrer:innen-InfoPoint ist in sechs Abschnitte unterteilt. Sie finden hier allgemeine Informationen zum ePapyrus-Blog, zur ePapyrus-Sammelmappe, Hinweise zur Nutzung der unterrichtsbegleitenden Online-Lernumgebung ePapyrus im Sachunterricht und Informationen zur Motivationsförderung, zum Kompetenzerwerb und zum Thema Sicherheit im Internet.

Verwendete Literatur:

  • Rachbauer, T. (2019). E-Portfolios als Instrument für Selbstreflexionsprozesse in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Eine empirische Untersuchung zur Implementierung von E-Portfolios in der universitären Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Reihe: Pädagogische Professionalisierung und Schule. Praxis-Forschung. Berlin, Münster, Wien, Zürich, London: LIT Verlag.
  • Rachbauer, T., & Hansen, C. (2018).Reflektieren? Worauf und Wozu? Arbeiten mit dem E-Portfolio – ein Reflexionsinstrument für die LehrerInnenbildung am Beispiel der Universität Passau. e-teaching.org. Portalbereich: Aus der Praxis. Abgerufen von http://bit.ly/e-portfolio_lehrerbildung (Co-Autorin). (Peer-Reviewed)
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