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Informationen zur Nutzung von DinO-Learning

In der Unterrichtspraxis erfolgt die Durchführung der Lerneinheit in vier Arbeitsschritten:

  1. Hinführung zum Thema,
  2. Gruppeneinteilung,
  3. Arbeitsprozess und
  4. Präsentieren.

Dabei müssen die Lehrenden in jedem Arbeitsschritt entsprechende Teaching Presence, Cognitive Presence und Social Presence entwickeln und zeigen, damit sie ihren Schüler:innen positive Lernerfahrungen ermöglichen, und die Kommunikation und Kooperation zu optimalen Lernprozessen und Lernergebnissen führen kann. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, ist gerade im Fall von lernenden Gemeinschaften eine nachhaltige und authentische Kommunikation zwischen den Lehrenden und ihren Schülerinnen und Schülern ein absolutes Muss (Boos, 2008, S.30–32). Für eine authentische Kommunikation ist wiederum die zwischenmenschliche Komponente von besonderer Bedeutung, sie stellt gleichsam die Voraussetzung dafür dar (Buber, 1994, S.276).

DinO-Learning und Teaching Presence

Zu den Aufgabenfeldern der Lehrenden in der Teaching Presence gehören die Konzeption, die Gestaltung und Vorbereitung von Lehr-/Lernszenarien (Design and Organization), die Unterstützung des Lehr-/Lerndiskurses während der gemeinsamen Auseinandersetzung der Schüler:innen mit den Lerninhalten (Facilitating Discourse) und die inhaltliche Unterstützung (Direct Instruction) (Boos, 2008, S.32; Czerwionka & de Witt, 2006, S.123–124).

Für den ersten Arbeitsschritt, Hinführung zum Thema, müssen die Lehrenden unter anderem Überlegungen anstellen, wie sie ihre Schüler:innen auf das Thema einstimmen, z.B. über erlebnispädagogische Angebote wie z.B. einen Projektausflug zum Haus der Natur in Salzburg oder über zum Thema passende Filme und Bücher, wie z.B. das pädagogische Literaturprojekt "Im Tal der Dinosaurier". Genauere Informationen zu möglichen Ausflugszielen und Büchern finden sich unter dem Link DinO-Learning-Tipps.

Für den zweiten Arbeitsschritt, Gruppeneinteilung, müssen die Lehrenden bereits im Vorfeld überlegen, wie die Zuteilung der Schüler:innen zu den Gruppen erfolgen sollte, damit die Zusammenarbeit und Kommunikation der Mitglieder untereinander optimal funktioniert, und damit im dritten und vierten Arbeitsschritt die gewünschten Endergebnisse erzielt werden. Wichtige Kriterien, die es hierbei zu berücksichtigen gilt, sind einerseits die Gruppengröße, andererseits sollten die Schüler:innen auch gut zusammen arbeiten. In der Unterrichtspraxis haben sich Dreier- oder Vierergruppen als vorteilhaft erwiesen, da sie ein besseres soziales Miteinander ermöglichen als größere Gruppenstärken. Auch die Zusammenarbeit an den Computer-Arbeitsplätzen lässt sich so einfacher bewerkstelligen. Damit wirklich alle Gruppen gute Ergebnisse erzielen können, bietet es sich an, bewusst heterogene Arbeitsgruppen zusammenzustellen. Damit kann gewährleistet werden, dass immer mindestens eine Schülerin bzw. ein Schüler in jeder Gruppe mitarbeitet, welche bzw. welcher Arbeitsprozesse gut strukturieren kann. Die Lehrenden sollten bei der Zuteilung auch darauf achten, dass leistungsstärkere Schüler:innen mit Leistungsschwächeren und im Umgang mit Computern erfahrene Schüler:innen mit weniger Erfahrenen zusammenarbeiten.

Die Gruppeneinteilung lässt sich auch auf einfache Art und Weise virtuell durchführen. Hierfür empfiehlt sich der Einsatz von Primolo, ein besonders einsteigerfreundlicher und einfach zu bedienender Webseiten-Generator, der für Lehrkräfte nach kostenloser Registrierung auch kostenlos mit vollem Funktionsumfang eingesetzt werden kann. Genauere Informationen zur Einrichtung und Nutzung finden sich auf der Homepage unter https://www.primolo.de/.

In Primolo lassen sich geschützte Bereiche für einzelne Schüler:innen bzw. Gruppen einrichten (Mein Primolo), die eigenständig an einem Thema arbeiten und ihre Ergebnisse nur im Klassenverband präsentieren bzw. gezielt entscheiden können, wer auf die Inhalte zugreifen darf. Außerdem kann Primolo auch für Projekte eingesetzt werden, die nach außen transportiert werden also für das gesamte World Wide Web sichtbar sein sollen aber auch für Projekte im Klassenverband, die nicht nach außen transportiert werden sollen (Webseite bauen).

Während sich die Gruppen im Arbeitsschritt drei, Arbeitsprozess, und im Arbeitsschritt vier, Präsentieren der Arbeitsergebnisse, mit den Inhalten auseinandersetzen und die an sie gestellten Aufgaben bearbeiten (Forschungsberichte herunterladen, ausdrucken und vervollständigen, Dinosaurier mit außergewöhnlichen Merkmalen entdecken und Steckbriefe erstellen, Erfahrungsberichte und Zeichnungen gestalten und ihre Ergebnisse im Primo-Saurus online stellen), unterstützen die Lehrenden die Schüler:innen als wissenschaftliche Mitarbeiter:innen sowohl auf sozial-emotionaler als auch auf inhaltlicher Ebene. Auf sozial-emotionaler Ebene helfen sie, aufgetretene Konflikte zu lösen und die Kommunikation in der Gruppe zu fördern, auf inhaltlicher Ebene helfen sie, Unklarheiten und Missverständnisse auszuräumen. Dabei ist es wichtig, ein optimales Mittelmaß zu finden. Das bedeutet, dass die Lehrenden weder zuviel noch zu wenig Teaching Presence entwickeln und zeigen dürfen, um optimale Lernprozesse und Lernergebnisse erreichen zu können.

DinO-Learning und Cognitive und Social Presence

Die Cognitive Presence ist für den Lernerfolg wesentlich. Hierbei geht es um das Ausmaß, in dem es den Schüler:innen durch ständige Kommunikation in der Lerngemeinschaft gelingt, Bedeutung zu generieren (Boos, 2008, S.32).

Bereits aus dieser Beschreibung geht hervor, dass Kommunikation für die Entstehung der Cognitive Presence Voraussetzung ist. Damit Kommunikation in der Lerngemeinschaft funktioniert, müssen sich die Schüler:innen in ihrer Gruppe wohl fühlen. Es muss also ein für das Lernen förderliches Klima geschaffen werden, damit die Schüler:innen ihre Fähigkeiten und Charakteristika auch in die Gruppe einbringen und damit optimale Lernprozesse und Lernergebnisse erreicht werden können. Und genau das ist die Aufgabe der Social Presence (Boos, 2008, S.32; Czerwionka & de Witt, 2006, S.123).

Um diese Anforderungen nun auch bewerkstelligen zu können, spielt sowohl die sozial-emotionale und inhaltliche Unterstützung der Lehrenden als auch die Gruppenzusammensetzung eine bedeutende Rolle. Bei einer optimalen Gruppenzuteilung unterstützen die leistungsstärkeren die leistungsschwächeren Schüler:innen, wodurch alle die Chance erhalten, einen positiven Beitrag zu leisten, sei es bei der Bearbeitung der Forschungsberichte, bei den Recherchen oder bei der Gestaltung von Dino-Steckbriefen und dem Online-Stellen in der DinO-Learning Sammelmappe. Leistungsschwächere Schüler:innen erhalten in ihrer Kleingruppe durch die Zuweisung einer Rolle eine Aufgabe, die sie auch bewältigen können. Leistungsstarke Schüler:innen erkennen, wie durch ihre Hilfe auch Leistungsschwächere erfolgreich sein können. Durch die gegenseitige Akzeptanz und Unterstützung können die Schüler:innen bessere Lernergebnisse erreichen. Je sicherer sich die Schüler:innen in die Gruppe eingebunden fühlen, desto größer ist der Lernerfolg.

Ein Mangel an Social Presence kann entstehen, wenn das unmittelbare Feedback des Gegenübers (Kerres 2001, S.261) fehlt. Dies beeinträchtigt die empfundene Zugehörigkeit zu einer Lerngemeinschaft und das Bewusstsein, durch computer-vermittelte Kommunikation mit anderen verbunden zu sein (Picciano, 2002). Deshalb kann konstruktives Feedback als besonders wichtiger Kommunikationsfaktor gesehen werden. Im Fall der Arbeit mit der Lernumgebung DinO-Learning erhalten die Schüler:innen deshalb im gesamten Arbeitsprozess permanentes, unmittelbares und vor allem auch individuelles Feedback über ihr Tun durch die Lehrenden, die als sogenannte "wissenschaftliche Mitarbeiter:innen" fungieren.

Literaturhinweise

  • Boos, M. (2008). Wissenskommunikation in virtuellen (Lern-) Gemeinschaften. Hagen.
    Buber, M. (1994). Das dialogische Prinzip. Gerlingen: Schneider.
  • Czerwionka, T., & de Witt, C. (2006). Betreuung von Online-Communities of Inquiry. In R. Arnold & M. Lermen (Hrsg.), Grundlagen der Berufs- und Erwachsenenbildung: Band 48. eLearning-Didaktik (S. 117–131). Baltmannsweiler: Schneider.
  • Kerres, M. (2001). Multimediale und telemediale Lernumgebungen: Konzeption und Entwicklung (2. vollständig überarbeitete Auflage). München: Oldenbourg.
  • Picciano, A. G. (2002). Beyond student perceptions: Issues of interaction, presence, and performance in an online course. Journal of Asynchronous Learning, 6(1), 21–40.


Eingesetzte Software

Die interaktive Online-Lernumgebung DinO-Learning wurde mit Hilfe der Software CMSimple umgesetzt. Dabei handelt es sich um ein kostenlos nutzbares, dennoch leistungsfähiges Content Management System, das einfach an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann, ohne MySQL-Datenbank auskommt und auf nahezu jedem Webserver funktioniert, der PHP unterstützt. Genauere Informationen zur Installation und Einrichtung finden sich auf der deutschen CMSimple-Homepage unter www.cmsimple.de/.

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