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informationen zur motivationsförderung

D. R. Spitzer (1996) entwickelte den sogenannten Supermotivationsansatz des Lernens, in dem er folgende Annahme trifft: „Alles kann hoch motivierend sein, wenn es innerhalb eines motivierenden Kontextes abläuft.“ Wird also eine Tätigkeit als nicht motivierend erlebt, so muss man seiner Aussage nach nur etwas Motivierendes hinzufügen, um die ursprüngliche Tätigkeit als motivierend zu erleben.

Die Motivationskomponenten im Unterrichtsprojekt Winkelmaße in der Winkelgasse auf der internetbasierten Lernumgebung Media@School werden anhand des von Spitzer (1996) entwickelten Supermotivationsansatzes des Lernens beschrieben.
  • Aktion. Nach Spitzer (1996) sollen die Lernenden aktiv am Lernen beteiligt sein, entweder physisch oder mental. Das auf der Lernumgebung Media@School vorgestellte Unterrichtsprojekt Winkelmaße in der Winkelgasse basiert auf der ePortfolio-Methode, welche auf einer gemäßigt konstruktivistischen Lernvorstellung beruht. Das bedeutet, dass die Schüler:innen weitgehend in die Planung, Umsetzung und Bewertung eingebunden sind und durch die Lehrenden begleitend unterstützt werden.
  • Spaß. Nach Spitzer (1996) kann Spaß am Umgang mit dem Lernsystem durch Einsatz humorvoller, überraschender Elemente Interesse wecken und steuern. Im Falle des auf der Lernumgebung Media@School vorgestellten Unterrichtsprojektes Winkelmaße in der Winkelgasse erhalten die Schüler:innen eine eigene Stimme, Eigenverantwortung für ihr Lernen und sie präsentieren ihre Anstrengungen, Fortschritte und Leistungen vor einem großen Publikum. Dies wirkt sich positiv auf die Motivation, das Selbstwertgefühl und auf das Selbstbewusstsein aus.
  • Abwechslung. Nach Spitzer (1996) soll durch Verwendung unterschiedlicher Medien, Ressourcen und Tätigkeiten Abwechslung entstehen. Im Falle des auf der Lernumgebung Media@School vorgestellten Unterrichtsprojektes Winkelmaße in der Winkelgasse wurde Abwechslung durch den Besuch virtueller Lernorte (Winkelgassen weltweit mittels QR-Codes, Diagon Alley - die virtuelle Winkelgasse in Google Maps), Internetaktivitäten (Online-Recherchen), durch das Schreiben und Sammeln von Erfahrungsberichten, durch das Führen eines Erlebnistagebuches und durch das abschließende Präsentieren der Ergebnisse vor einem großen Publikum (Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Mitschüler:innen) gelöst. Denn hierdurch führen die Schüler:innen zahlreiche abwechslungsreiche Aktivitäten durch.
  • Soziale Interaktion. Nach Spitzer (1996) haben Möglichkeiten der sozialen Interaktion, z. B. in Form von Gruppendiskussionen, Teamarbeiten oder Unterstützung durch Lehrende eine wichtige, motivierende Funktion. Deshalb erfolgt im Falle des auf der Lernumgebung Media@School vorgestellten Unterrichtsprojektes Winkelmaße in der Winkelgasse die Arbeit an den Aufgabenstellungen in Teamarbeit, wobei die Schüler:innen im gesamten Lernprozess von ihren Lehrer:innen begleitend unterstützt werden.
  • Fehlertoleranz, Erfolgsmessung und Rückmeldung. Nach Spitzer (1996) sollen Lernende Fehler machen dürfen, da dies ein wichtiger Faktor beim Lernen ist. Deshalb ist eine sichere Lernumgebung zu schaffen, in der keine demoralisierenden Rückmeldungen und Einträge zu erwarten sind. Bei der Erfolgsmessung empfiehlt Spitzer (1996) ein positives Maß, das weniger an Fehlern als beispielsweise an persönlicher Verbesserung orientiert ist. Seiner Meinung nach sollten Rückmeldungen begleitend erfolgen und positiv bzw. ermutigend formuliert werden. Spitzer (1996) empfiehlt deshalb eine Konzentration auf Vorschläge zur Verbesserung statt einer Konzentration auf die Fehler. Im Falle des auf der Lernumgebung Media@School vorgestellten Unterrichtsprojektes Winkelmaße in der Winkelgasse erhalten die Schüler:innen während des gesamten Lernprozesses permanentes, unmittelbares und vor allem auch individuelles Feedback und Verbesserungsvorschläge durch die Lehrenden (ePortfolio-Konferenzen, ePortfolio-Feedbackrunden).
  • Herausforderung. Nach Spitzer (1996) sollen Aufgabenstellungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad angeboten werden. Im Fall des auf der Lernumgebung Media@School vorgestellten Unterrichtsprojektes Winkelmaße in der Winkelgasse bearbeiten die Schüler:innen Arbeitsaufträge, führen ein Erlebnistagebuch, reflektieren ihre gemeinsamen Arbeitsergebnisse mithilfe eines verlinkten Online-Selbstbewertungsbogens und präsentieren zum Abschluss des Unterrichtsprojektes ihre Arbeitsergebnisse vor einem großen Publikum (Eltern, Lehrer:innen, Mitschüler:innen) und werden somit immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.
  • Anerkennung. Nach Spitzer (1996) kann die Motivation erhöht werden, wenn der Lernfortschritt durch das System, andere Lernende oder Lehrerinnen und Lehrer anerkannt wird. Im Falle des auf der Lernumgebung Media@School vorgestellten Unterrichtsprojektes Winkelmaße in der Winkelgasse präsentieren die Schüler:innen deshalb ihre Arbeitsergebnisse in einer abschließenden Schulveranstaltung und machen ihre Anstrengungen, Fortschritte und Leistungen für ein großes Publikum sichtbar. Dadurch wird der Lernfortschritt und die Leistungen der Schüler:innen durch die Lehrenden, Mitschüler:innen und auch durch die Eltern anerkannt.
Verwendete Literatur:
  • Spitzer, D.R. (1996). Motivation: The Neglected Factor in Instructional Design. Educational Technology, 5-6, S. 45–49.
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