geheimnisvolle reise ins jenseits

Am Anfang der Pharaonenzeit gab es noch eine ziemlich einfache Vorstellung von der Reise ins Jenseits. Nur die Seele des jeweiligen Pharaos konnte zu den Sternen geleitet werden. Im Laufe der Zeit änderte sich die Jenseitsvorstellung und anstatt himmelwärts zu reisen, entwickelte sich der Glaube an eine unheimliche Unterwelt. Dort herrschte Osiris, Gott der Unterwelt und des Totenreiches und damit der Ewigkeit.

Bevor die Verstorbenen das Jenseits betreten und damit das ewige Leben erreichen konnten, mussten sie noch zahlreiche Gefahren überwinden und vor das Totengericht des Osiris treten.

Auf dem mächtigen Unterweltstrom Nun, der schon von Anbeginn der Zeit existierte und auf dem auch der Sonnengott Ra in seiner Barke durch die Nacht gleitete, begann die abenteuerliche Reise der Verstorbenen. Der Pharao hatte das Privileg auf der Sonnenbarke mitfahren zu dürfen, währenddessen die normalsterblichen Ägypter:innen zu Fuß gehen mussten.

Auf der Flussfahrt zum Totengericht galt es jedoch zahlreiche Gefahren erfolgreich zu überwinden. So lauerte auf einer Sandbank der Schlangengott Apophis, ewiger Widersacher des Sonnengottes Ra. Der Feuersee musste geschickt umgangen werden, da in diesem die Seele für immer verbrennen konnte. Waren alle Gefahren erfolgreich überstanden, betraten die Verstorbenen die sogenannte Halle der Gerechten.

Nun war es an der Zeit, sich vor dem Totengericht zu verantworten. 42 Göttinnen und Götter blickten auf die Toten herab und vor ihnen sahen sie Osiris, den Herrscher der Unterwelt, hinter einer großen Waage stehen. Anubis legte das Herz der Verstorbenen auf die eine Waagschale, auf der anderen befand sich die Feder der Göttin Maat.

Nur wenn das Herz nicht schwerer als die Feder war, durften die Verstorbenen das Jenseits betreten und damit in einem glücklichen und beseelten Zustand im Reich des Osiris ewig leben.

War das Herz jedoch schwerer als die Feder der Göttin Maat, wurde dieses von der Göttin Ammit, einem Ungeheuer in Krokodilgestalt, verschlungen und die Unglücklichen mussten in ewiger Dunkelheit, ohne Nahrung und in völliger Stille leben.

Thot, der Gott des Wissens, kontrollierte das Abwiegen des Herzens und hielt das jeweilige Ergebnis schriftlich fest.

Ihr habt nun auch den Extrateil unseres Ägyptenprojektes durchgearbeitet und seid jetzt sozusagen echte Ägyptolog:innen geworden! Somit ist es an der Zeit, auch noch den Hieroglyphen-Workshop und die Senet-Werkstatt zu besuchen. Viel Spaß dabei!