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kinder im alten ägypten

Direkt nach der Geburt gab die Mutter dem Neugeborenen einen Namen, wodurch es zu einem vollwertigen Mitglied der Familie wurde. Namen hatten im Alten Ägypten eine große Bedeutung und so erhielten die Kinder häufig Namen von Göttinnen und Göttern oder auch vom gerade herrschenden Pharao. Eines der besonderen Merkmale der ägyptischen Kinder war die sogenannte Jugendlocke. Dabei wurde der Kopf kahl geschoren, nur eine lange Strähne blieb stehen, die seitlich zu einem Zopf geflochten bis zur Schulter reichen konnte.

Die Kindheit im Alten Ägypten war nur von kurzer Dauer, dafür aber eine Zeit, in der sich die Kinder mit den unterschiedlichsten Spielen vergnügen konnten. Es gab geschnitzte Holztiere, Kreisel, Reifen, Spielzeugboote und Spielzeugpuppen. Man tobte sich bei Ringkämpfen und Wettrennen aus, ging im Nil baden oder vergnügte sich beim Tanzen und Turnen.

Aber bereits zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr war es dann vorbei mit der sorglosen Kindheit. Die älteren Kinder mussten auf die jüngeren Geschwister aufpassen, die Mädchen halfen ihren Müttern bei der Hausarbeit. Wenn es sich die Familie leisten konnte, schickten sie ihre Söhne in die Schule, ansonsten mussten sie das Handwerk ihrer Väter erlernen.

Kinder aus wohlhabenderen Familien konnten ab dem fünften Lebensjahr eine Schule besuchen. Auf dem Stundenplan standen Lesen, Schreiben, Mathematik und Religion, also Unterrichtsfächer, wie ihr sie auch heute noch kennt. Es gab aber auch für uns ungewöhnliche Spezialgebiete, die auf dem Unterrichtsplan der Alten Ägypter standen. Hierzu gehörten zum Beispiel die Traumdeutung und die Astronomie.
Die Kunst des Lesens und Schreibens zählte jedoch zu den wichtigsten Bereichen, die es zu erlernen galt. Denn die Hieroglyphensprache war eine schwere Sprache. Bei Ausgrabungen fanden sich Übungstafeln von Schülern, die nur so mit Schreibfehlern gespickt waren und auch das kennen wir heute noch, oder?

Die frühe Kindheit war der gefährlichste Lebensabschnitt im Alten Ägypten. Die Kindersterblichkeit war sehr hoch, und da die Ägypterinnen und Ägypter glaubten, dass Krankheiten durch böse Mächte hervorgerufen wurden, versuchten die Eltern die Gefahren mit zahlreichen Amuletten und Zaubersprüchen von ihren Kindern abzuwenden. So schrieben die Mütter Zaubersprüche auf kleine Papyruszettel und gaben diese in Amulettanhänger. Um den Hals getragen sollten sie die Kinder nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch in der Zukunft vor Krankheiten schützen. Dennoch erreichten nur wenige Kinder im Alten Ägypten das fünfte Lebensjahr.

Ihr habt nun den achten Teil unseres Ägyptenprojektes durchgearbeitet! Jetzt könnt ihr zeigen, was echte Ägyptologinnen und Ägyptologen schon alles wissen! Den dazugehörigen Forschungsbericht - Teil 8 findet ihr unter Das Alte Ägypten - Aufgaben.

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