das leben im alten ägypten

Mittelpunkt des alltäglichen Lebens im Alten Ägypten war die Familie. Ägyptische Eheschließungen fanden schon in sehr jungen Jahren statt. Bei Mädchen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren, die Jungen waren immer einige Jahre älter. Um sicher zu stellen, dass Frau und Kinder beim Tod des Mannes abgesichert waren, wurde bei der Eheschließung ein Vertrag abgeschlossen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in dieser Zeit führten die Frauen ein relativ unabhängiges Leben mit vielen Rechten. Sie waren vor dem Gesetz mit den Männern gleichgestellt, konnten Besitztümer vererben, auf dem Marktplatz kaufen und verkaufen und auch Verträge abschließen. Die Ägypterin galt als nebet per, was so viel bedeutet wie Herrin des Hauses. Dabei kümmerte sie sich um das Wohlergehen der Familie, was ihr ein hohes Ansehen einbrachte.

Eine besondere Rolle hatten auch die Kinder. Denn zum einen stellten sie eine Art Altersvorsorge für die Eltern dar. Zum anderen hatten die Nachkommen auch die Verpflichtung, den Totenkult der Eltern aufrecht zu erhalten und damit deren Weiterleben im Jenseits zu sichern.

Die Häuser der einfachen, ägyptischen Bevölkerung wurden mit Ziegelsteinen aus Nilschlamm gebaut und zum Schutz vor der sengenden Hitze weiß bemalt. Diese Wohngebäude waren in mehrere Bereiche aufgeteilt. In der Regel gab es einen Eingangsbereich, einen Wohnraum und eine Küche. Der kühlere Keller diente als Vorratsraum.

Der hauptsächliche Aufenthaltsort der ägyptischen Familie war der Wohnraum. Hier wurde gemeinsam gegessen, gespielt, gebetet und geschlafen. In besonders heißen Sommernächten schlief man auch auf dem Dach der Wohnhäuser.

Die Einrichtungsgegenstände richteten sich nach dem Einkommen der Familie. In der Regel gab es aber Schemel, Tische und Kästen für Kleidung. Wohlhabende Familien konnten sich auch hoch gebaute Betten leisten, die Schutz vor Skorpionen und anderen Kleintieren bieten sollten, während die Ärmeren auf einfachen Matten schliefen.

Aufgrund des heißen und trockenen Wüstenklimas wandten die Ägypterinnen und auch die Ägypter viel Zeit für eine intensive Körper- und Schönheitspflege auf. Dazu gehörten neben dem täglichen Bad auch Mundspülungen und die Haarpflege. Als eine Art Seife benutzte man eine reinigende Creme, die aus Öl, Natron und verschiedenen Duftstoffen hergestellt wurde. Die Ägypterinnen und Ägypter rieben sich mit Duftsalben aus tierischen Fetten, Pflanzenölen und beigefügten Aromastoffen ein, um das Austrocknen der Haut zu verhindern.

Sowohl die Frauen als auch die Männer schminkten ihre Augen mit dunkelgrauer Farbe, gewonnen aus dem Bleierz Galenit. Häufig wurde auch anthrazitfarbene Kohle mit Blei, Eisen, Mangan und Kupfer vermischt. Dieses Make-up hatte den Vorteil, dass es nebenbei auch noch entzündungshemmend wirkte. Als Lidschatten verwendeten die Frauen smaragdgrünes Malachitpulver und pulverisiertes Blaueisenerz.

Zu den täglichen Hauptnahrungsmitteln gehörten im Alten Ägypten Brot aus Emmer, einem Vorläufer des Weizens, und Bier, das aus Gerste gebraut wurde. Bier zählte zu den Lieblingsgetränken und diente auch zur Bezahlung der Soldaten und Arbeiter. In ihren Gärten züchteten die Ägypterinnen und Ägypter Obst wie Feigen, Datteln und Trauben, und Gemüse und Hülsenfrüchte wie Zwiebel, Knoblauch, Bohnen, Erbsen und Linsen.
Geflügel, Fisch, Fleisch und Wein war hauptsächlich der wohlhabenden Oberschicht vorbehalten, die zudem Gewürze, verschiedene Brotsorten und sogar Kuchen auf ihrem Speiseplan hatten.

Ihr habt nun den sechsten Teil unseres Ägyptenprojektes durchgearbeitet! Jetzt könnt ihr zeigen, was echte Ägyptologinnen und Ägyptologen schon alles wissen! Den dazugehörigen Forschungsbericht - Teil 6 findet ihr unter Das Alte Ägypten - Aufgaben.