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das wetter im wandel der jahreszeiten

Hier wird ein Beispiel für ein unterrichtsmethodisches Vorgehen vorgestellt, das von der Studentin Carolin Kaspar im Wintersemester 2014/15, von der Studentin Laura Ammersdörfer im Sommersemester 2015, der Studentin Lisa Horn im Wintersemester 2015/16 und der Studentin Antonia Wimberger im Sommersemester 2016 in Zusammenarbeit mit der Projektleiterin und Dozentin, Frau Dr. phil. Tamara Rachbauer, MA, BSc, an der Universität Passau entwickelt wurde.

Einstieg in das Thema

Um die Schülerinnen und Schüler auf das Thema Wetter vorzubereiten, wird an ihr Vorwissen angeknüpft. Als Einstieg wird zuerst ein passender, altersgerechter Film über das Wetter gezeigt (z.B. Was ist Was - Das Wetter oder Sendung mit der Maus zum Thema Wetter) und die Schülerinnen und Schüler erzählen anschließend, was sie bereits wussten, was sie interessant fanden und was sie überraschte.

In Partnerarbeit lesen die Schülerinnen und Schüler Bücher und Zeitschriften über Wetterphänomene. Dadurch lernen sie das Thema kennen. Zum Schluss der Einführungsstunde erhalten die Schülerinnen und Schüler den Arbeitsauftrag, zu Hause über einen Aspekt des Wetters, der sie besonders interessiert, zu recherchieren und den Mitschülerinnen und Mitschülern in einem 2-Minuten-Vortrag diesen Aspekt in der nächsten Projektstunde vorzustellen.

Teameinteilung

Nach dem Einstieg erfolgt die Einteilung in kleinere Gruppen durch ein LehrerInnen-SchülerInnen-Gespräch. Dabei sollte vor allem darauf Rücksicht genommen werden, dass die Schülerinnen und Schüler gut zusammen arbeiten können und ideale Teamgrößen gewählt werden. Als Erfahrungswert bieten sich in der Grundschule maximal Fünfergruppen an, da hierdurch ein besseres soziales Miteinander gewährleistet wird als bei größeren Gruppenstärken. Vor allem die Zusammenarbeit an den Computer-Arbeitsplätzen lässt sich so einfacher umsetzen. Damit wirklich alle Teams gute Ergebnisse erzielen können, bietet es sich an, bewusst heterogene Arbeitsgruppen zusammenzustellen, damit immer mindestens eine Schülerin bzw. ein Schüler in jedem Team mitarbeitet, welche bzw. welcher Arbeitsprozesse gut strukturieren kann.

Eine weitere Möglichkeit ist es, für jedes Team eine Teamleaderin bzw. einen Teamleader zu bestimmen. Diese sind dann dafür zuständig, die Zusammenarbeit im Team zu strukturieren und zu koordinieren. Des Weiteren sollte bei der Einteilung auch darauf geachtet werden, dass leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler mit leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern und im Umgang mit Computern erfahrene Schülerinnen und Schüler mit weniger erfahrenen Schülerinnen und Schülern zusammenarbeiten.

Unterrichtsstationen

Die Schülerinnen und Schüler erhalten verschiedene Arbeitsaufträge, die sie in ihren Gruppen bearbeiten. Diese Aufgaben behandeln unterschiedliche Themenbereiche zum Wetter.

Dabei sollten unter anderem

  • Recherchen gemacht,
  • Plakate entworfen,
  • Zeitschriftenartikel und Bücher gelesen
  • und das Wetter beobachtet werden.

Die Klasse macht während des Schuljahres immer wieder Ausflüge, bei welchen die Schülerinnen und Schüler das Wetter beobachten und Veränderungen schriftlich festhalten. Zusätzlich zu den wöchentlichen Projektphasen dokumentiert immer eine andere Gruppe die Temperatur und trägt diese in einer Tabelle ein, aus welcher am Ende ein Diagramm erstellt werden kann.

  • Themenbereich Regen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten unterschiedliche Niederschlagsarten wie z.B. Platzregen oder Nieselregen, messen an Regentagen die Niederschlagsmenge und halten ihre Ergebnisse in einer Tabelle fest.
  • Themenbereich Temperatur. Die Gruppen messen während des Projekts abwechselnd die Temperatur und notieren die Ergebnisse in einer Tabelle, aus welcher am Ende ein Diagramm erstellt wird. Jeden Monat errechnen die Schülerinnen und Schüler die Durchschnittstemperatur und erkennen so die Unterschiede während der Jahreszeiten.
  • Themenbereich Wetterkarten. Zeitungen bieten den Schülerinnen und Schülern eine gute Möglichkeit, sich mit dem Wetter auseinanderzusetzen. Hier sammeln sie verschiedene Wetterkarten aus Zeitungen, betrachten die Symbole und überlegen was sie bedeuten. Anschließend recherchieren die Schülerinnen und Schüler, wie Meteorologen das Wetter vorhersagen und woher diese ihre Informationen bekommen.
  • Themenbereich Luftdruck. Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet, bekommen Arbeitsblätter und bearbeiten verschiedene Fragen zum Thema Luftdruck. Auch der Wind spielt bei diesem Themenbereich eine wichtige Rolle. Mit Unterstützung der Lehrkraft wird ein Wetterhahn gebaut. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler bestimmen, woher der Wind weht. Jedes Kind bastelt auch ein Windrad, welches im Schulhof aufgestellt werden kann.
  • Themenbereich Regenbogen. Hier wird die Entstehung des Regenbogens von den Schülerinnen und Schülern erforscht.
  • Themenbereich Wolken, Blitz und Donner. Auch mit den Wolken und dem Gewitter sowie der Entstehung von Blitz und Donner beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler.
  • Themenbereich Nebel. Das Thema Nebel bietet Platz für ein Experiment, bei welchem die Schülerinnen und Schüler selbst Nebel herstellen können (Trockeneis, Nebelmaschine).
  • Themenbereich Schnee und Eis. Im Winter stehen Themen wie Schnee und Eis im Vordergrund. Behandelt wird hier, wie Schnee entsteht und was genau passiert, wenn Wasser gefriert. Um das veränderte Volumen bei gefrorenem Wasser zu begreifen, wird eine Plastikflasche zur Hälfte gefüllt und die Kinder beobachten die Veränderungen beim Gefrieren des Wassers.

Gemeinsam werden die Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten zusammengetragen, digitalisiert und in ihr ePortfolio hochgeladen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag das Wetter während eines Schuljahres zu beobachten und besondere Ereignisse festzuhalten. Die Lehrerin bzw. der Lehrer steht während des Projekts als unterstützende/r Beraterin/Berater bzw. Expertin/Experte zur Seite und hilft den Schülerinnen und Schüler bei ihren Aufgaben.

Nach jeder Phase reflektieren die Schülerinnen und Schüler über die Durchführung ihrer Aufgaben, ihren Lernprozess und ihre Fortschritte. Die Schülerinnen und Schüler schreiben ihre Reflexionen am Tablet bzw. Notebook und laden diese mit Unterstützung der Lehrkraft in ihr E-Portfolio hoch.

Durch die Reflexionen kann die Lehrkraft nachvollziehen, wie sich die Schülerinnen und Schüler mit den gestellten Aufgaben zurechtfanden und was bei einer weiteren Projektdurchführung eventuell optimiert werden kann. Auch über den Lernfortschritt und den Stand der Schülerinnen und Schüler geben die Reflexionen Aufschluss.

Präsentation der Ergebnisse

Am Ende des Schuljahres wird das Projekt durch eine Präsentation vor den Eltern, Mitschülerinnen, Mitschülern, Lehrerinnen und Lehrern abgeschlossen. Dabei wird das ePortfolio präsentiert und die Schülerinnen und Schüler erklären und zeigen, was sie im vergangenen Schuljahr erarbeitet, gelernt und herausgefunden haben.

Diese abschließende Präsentation wird von den Schülerinnen und Schülern selbstständig gestaltet. Das bedeutet, dass sie Inhalte und Ergebnisse, die sie präsentieren möchten, eigenständig auswählen. Die Abschlusspräsentation dient der Wiederholung des Gelernten und als Resümee des Projekts.

Evaluierung der Gruppenarbeit

Zum Abschluss nehmen die Schülerinnen und Schüler eine Selbsteinschätzung vor, indem sie den Online-Selbstbewertungsbogen (Rückblick auf das Projekt) bearbeiten und in einem gemeinsamen Stuhlkreis besprechen. Dieser Selbstbewertungsbogen beinhaltet folgende Fragen zur Gruppenarbeit:

  • Hat die Zusammenarbeit im Team gut geklappt?
  • Habt ihr euch im Team gegenseitig unterstützt?
  • Habt ihr euch an alle Absprachen gehalten, wie z. B. Nutzung der Computer-Arbeitsplätze, Ausfüllen der Forschungsberichte usw.?
  • Wie zufrieden ward ihr am Ende mit eurer Arbeit? und
  • Würdet ihr beim nächsten Mal etwas anders machen? Wenn ja, was? Wenn nein, warum nicht?

Download des Selbstwebewertungsbogens: Wetter.pdf ( ca. 120 KB)

Fachkompetenz - bedeutet Wissen anwenden, Einzelwissen aufeinander beziehen, sachgerecht entscheiden können (Bundesministerium für Bildung und Frauen, 2015; Kultusministerkonferenz, 2015; Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), 2013).

  • Die Schülerinnen und Schüler können (1) verschiedene Begriffe im Zusammenhang mit dem Wetter nennen, z.B. Regen, Temperatur oder Luftdruck, (2) diese Begriffe mit eigenen Worten erklären, (2) mit Regenmessern und Thermometern die Temperatur und Niederschlagsmenge dokumentieren (3) und Wettererscheinungen wie Regenbogen, Donner, Blitz und Nebel nennen und mit eigenen Worten erklären.
  • Die Schülerinnen und Schüler können nach Bearbeitung der einzelnen Unterrichtssequenzen das erworbene Wissen anwenden, indem sie aus ihren Ergebnissen eine Abschlusspräsentation zusammenstellen und diese vor einem großen Publikum präsentieren.

Verwendete Literatur

  • Bundesministerium für Bildung und Frauen. (2015). Lehrplan der Allgemein bildenden Schulen.
  • Kultusministerkonferenz (2015). Beschlüsse und Veröffentlichugnen.
  • Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB). (2013). LehrplanPLUS für alle Schularten in Bayern. Online verfügbar unter URL: https://www.lehrplanplus.bayern.de/
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