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gesunde ernährung  - gesunde zähne

Hier wird ein Beispiel für ein unterrichtsmethodisches Vorgehen vorgestellt, das von der Studentin Marijana Jelen im Sommersemester 2015 und den Studentinnen Alexandra Ranzinger, Eva-Maria Bayr und Jacqueline Müller im Wintersemester 2015/16 in Zusammenarbeit mit der Projektleiterin und Dozentin, Frau Dr. phil. Tamara Rachbauer, MA, BSc, an der Universität Passau entwickelt wurde.

Einstieg in das Thema

Um das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken bzw. ihr Vorwissen zu aktivieren, eignet sich der Besuch der Schulzahnärztin/des Schulzahnarztes. Die Schulzahnärztin/der Schulzahnarzt besucht die Schule einmal pro Jahr und gibt den Schülerinnen und Schülern Tipps zur Zahngesundheit.

So erfahren sie,

  • welche Lebensmittel sich besonders positiv auf die Zahngesundheit auswirken,
  • warum es wichtig ist, die Zähne zweimal täglich gründlich zu putzen und
  • wieso man zweimal pro Jahr zur zahnärztlichen Kontrolle gehen sollte.

Die Schulzahnärztin/der Schulzahnarzt bringt das Bilderbuch „Neues aus der Milchzahnstraße“ von Anna Russelmann mit.

Hier geht es um die zwei Kariesmännchen Hacky und Dicky, die in den Zahnhöhlen wohnen und allerlei Unfug anrichten. Die beiden sehen zwar sehr lustig aus, sind aber sehr gefährliche Gesellen. Ihr größter Wunsch ist es nämlich, eine Kariesallee mit ganz vielen Zahnhöhlen zu haben. Fleißig sind sie dabei, neue Löcher in die Zähne zu bohren und sie mit Süßigkeiten und anderen Speiseresten zu füllen. Oh weh! Das gibt Zahnschmerzen! Zum Glück taucht plötzlich die Zahnpolizei mit dem riesigen Besen auf. Die Zapo räumt auf bei Hacky und Dicky, was den beiden überhaupt nicht passt...

Dieses Buch verdeutlicht den Schülerinnen und Schülern auf spielerische Art und Weise, was in ihrem Mund vor sich geht,

  • wenn sie nicht auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten,
  • sich nicht regelmäßig die Zähne putzen und
  • nicht zum Zahnarzt gehen.

Anna Russelmann, die Autorin des Buches, hat es geschaft, mit ihrer Geschichte über die beiden Kariesmännchen Hacky und Dicky sehr viele Kinder zum regelmäßigen Zähneputzen zu motivieren.

Gruppeneinteilung

Danach werden die Schülerinnen und Schüler in kleinere Gruppen aufgeteilt, in welchen sie verschiedene Stationen bearbeiten. Die Gruppengröße sollte sich hierbei aus maximal vier bis fünf Schülerinnen und Schülern zusammensetzen, da so ein besseres soziales Miteinander ermöglicht werden kann als in großen Gruppen.

Nach Bearbeitung einer Station wird gewechselt, sodass jede Gruppe sich mit jeder Station beschäftigt hat. Außerdem gibt es auch Stationen, welche mit der ganzen Klasse ausgeführt werden. Durch das Wechseln in die verschiedenen Stationen bekommen die Schülerinnen und Schüler ein grundlegendes Wissen über die Zähne.

Unterrichtsstationen

Bevor die eigentliche Arbeit an den einzelnen Unterrichtsstationen beginnt, werden Ziele, Dauer und Zweck des Projekts gemeinsam besprochen. Hierbei werden die Meinungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt und in die Planungen mit einbezogen.

  • Unterrichtsstation: Das Gebiss – vom Milchzahn zum bleibenden Zahn. Hier wird den Schülerinnen und Schülern ein Modell eines Gebisses gezeigt. Außerdem erfahren sie, wie viele Zähne ein Kind und ein Erwachsener besitzen und die Bezeichnungen der verschiedenen Zähne.
  • Unterrichtsstation: Wie entsteht ein Loch im Zahn? Den Schülerinnen und Schülern wird der Begriff „Karies“ erklärt und gezeigt durch welche Lebensmittel Karies verursacht wird.
  • Unterrichtsstation: Unterscheidung zwischen zahnfreundlichen und zahnschädlichen Lebensmitteln. Die Kinder dürfen hier die Initiative ergreifen und bereit gestellte Lebensmittel selbst zuordnen.
  • Unterrichtsstation: das menschliche Gebiss im Vergleich. Neben dem menschlichen Gebiss werden tierische Gebisse zum Vergleich herangezogen. Dabei wird besonders auf die verschiedenen Funktionen der Zähne eingegangen.
  • Unterrichtsstation: Das richtige Zähneputzen. Diese Station führt die Klasse gemeinsam aus. Die Kinder putzen sich die Zähne (hierzu werden Zahnbürsten zur Verfügung gestellt), anschließend wird ihnen eine Iod Tablette gegeben. Dadurch sehen die Kinder, ob ihre Zähne sauber sind. Danach wird ein Film vorgeführt, wo die Schülerinnen und Schüler sehen, wie man richtig Zähne putzt.

Präsentation der Ergebnisse

Um ihre Anstrengungen, Mühen und Fortschritte vor einem großen Publikum sichtbar machen zu können, wird ein Präsentationsabend in der Aula der Schule organisiert. Die einzelnen Gruppen fassen ihre Ergebnisse in einer PowerPoint-Präsentation zusammen und stellen sie ihren Eltern und allen, die am Projekt beteiligt waren, vor.
Zusätzlich können Plakate mit Fotos und kurzen Informationstexten gestaltet und in der Aula ausgestellt werden.

Evaluierung der Gruppenarbeit

Zum Abschluss nehmen die Schülerinnen und Schüler eine Selbsteinschätzung vor, indem sie den Online-Selbstbewertungsbogen (Rückblick auf das Projekt) bearbeiten und in einem gemeinsamen Stuhlkreis besprechen. Dieser Selbstbewertungsbogen beinhaltet folgende Fragen zur Gruppenarbeit:

  • Hat die Zusammenarbeit im Team gut geklappt?
  • Habt ihr euch im Team gegenseitig unterstützt?
  • Habt ihr euch an alle Absprachen gehalten, wie z. B. Nutzung der Computer-Arbeitsplätze, Ausfüllen der Forschungsberichte usw.?
  • Wie zufrieden ward ihr am Ende mit eurer Arbeit? und
  • Würdet ihr beim nächsten Mal etwas anders machen? Wenn ja, was? Wenn nein, warum nicht?

Download des Selbstwebewertungsbogens: Zahnprojekt.pdf ( ca. 120 KB)

Fachkompetenz - bedeutet Wissen anwenden, Einzelwissen aufeinander beziehen, sachgerecht entscheiden können (Bundesministerium für Bildung und Frauen, 2015; Kultusministerkonferenz, 2015; Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), 2013).

  • Die Schüler und Schülerinnen können (1) das menschliche Gebiss vom tierischen unterscheiden, (2) die Funktionen der Zähne in eigenen Worten beschreiben, (3) die verschiedenen Zähne benennen, (4) unterscheiden, welche Lebensmittel gut und welche schlecht für die Zähne sind, (5) erklären, wie und wodurch Karies entsteht und (6) wissen, wie man sich die Zähne richtig putzt.
  • Die Schülerinnen und Schüler können nach Bearbeitung der einzelnen Unterrichtssequenzen das erworbene Wissen anwenden, indem sie aus ihren Ergebnissen eine Abschlusspräsentation zusammenstellen und diese vor einem großen Publikum präsentieren.

Verwendete Literatur

  • Bundesministerium für Bildung und Frauen. (2015). Lehrplan der Allgemein bildenden Schulen.
  • Kultusministerkonferenz (2015). Beschlüsse und Veröffentlichugnen.
  • Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB). (2013). LehrplanPLUS für alle Schularten in Bayern. Online verfügbar unter URL: https://www.lehrplanplus.bayern.de/
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