schwimmbad & co - spielen und lernen im wasser

Hier wird ein Beispiel für ein unterrichtsmethodisches Vorgehen vorgestellt, das von der Studentin Lisa Eder in Zusammenarbeit mit der Projektleiterin und Dozentin, Frau Dr. phil. Tamara Rachbauer, MA, BSc, im Sommersemester 2015 an der Universität Passau entwickelt wurde.

Einstieg in das Thema

Um die Schülerinnen und Schüler auf das Thema Schwimmbad & Co - Spielen und Lernen im Wasser findet ein Ausflug zu einem nahegelegenen Freibad statt. Hier führt die Bademeisterin oder der Bademeister die Schülerinnen und Schüler durch das Freibad und erklärt ihnen, wie man sich in und außerhalb der Schwimmbecken richtig verhält, welche Baderegeln es gibt und worauf man besonders achten muss. Er zeigt und erklärt den Schülerinnen und Schülern wichtige Markierungen und Hinweisschilder. Die Kinder können mit ihren Smartphones oder Tablets Fotos und Videoclips erstellen. Außerdem sollten die Schülerinnen und Schüler sich aufmerksam umsehen, ob eventuell Badegäste die vorgestellten Baderegeln auch wirklich einhalten.

Zusätzlich könnte auch noch ein Ausflug zu einem Naturfreibad oder einem Badesee stattfinden. Hier wird den Schülerinnen und Schülern der Unterschied zu einem städtischen Freibad gezeigt. Außerdem erfahren die Schülerinnen und Schüler, was im Naturfreibad oder am Badesee besonders zu beachten ist und welche Baderegeln hier einzuhalten sind.

Nach dem Einstieg erfolgt die Teameinteilung in einem LehrerInnen-SchülerInnen-Gespräch. Vorschläge und Wünsche der Schülerinnen und Schüler zur Teameinteilung sollten so weit als möglich berücksichtigt werden, damit eine für alle optimale Gruppenkonstellation zustande kommt. Aus Erfahrung hat sich eine Teamgröße von maximal vier bis fünf Schülerinnen und Schülern als ideal erwiesen. Dadurch wird ein gutes soziales Miteinander gefördert und für die Aufsichtsperson bleibt die Überschaubarkeit gewährleistet. In jeder Gruppe sollte mindestens eine Schülerin bzw. ein Schüler sein, der sehr gut im Umgang mit Computern ist. Außerdem wäre es von Vorteil, leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler in verschiedene Gruppen aufzuteilen, damit die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler von diesen lernen können.

Nach Gruppeneinteilung werden Rollen und Aufgaben innerhalb der Gruppe verteilt.

Hierbei gibt es in jeder Gruppe jeweils:

Die Rollen werden innerhalb der Gruppe jeweils durch gewechselt, sodass jede Schülerin und jeder Schüler jede Rolle einmal durchlaufen hat. Die Aufgaben der einzelnen Rollen werden mit den Kindern abgesprochen. Wichtig ist vor allem, den Schülerinnen und Schülern bewusst zu machen, dass der Beobachter/die Beobachterin sich durchaus bei den anderen Gruppen Hilfe und Anregungen holen darf.

Unterrichtsstationen

Bevor die eigentliche Arbeit der Gruppen beginnt, wird den Schülerinnen und Schüler der Umgang mit dem ePortfolio erklärt und Schritt für Schritt vorgeführt.

Ebenso werden die Ziele, der Zweck und die Dauer des Projekts geklärt:

Die geplante Dauer des Projekts beträgt ca. einen Monat, wobei hier insgesamt 20 Stunden anberaumt sind. Diese können, je nach Unterrichtssituation, auf die einzelnen Wochentage verteilt werden. Ebenso ist es aber auch möglich, an einem Tag zum Beispiel eine Doppelstunde für die Arbeit an dem Projekt zu nutzen. Die Zeiteinteilung kann hier flexibel und situationsabhängig erfolgen. Zu Beginn jeder Woche sollte jedoch mit der Klasse besprochen werden, wie viel Zeit in den kommenden Tagen jeweils für die Projektarbeit zur Verfügung steht.

Es gibt verschiedene Stationen, die jeweils von einem oder zum Teil von mehreren Teams zugleich bearbeitet werden können. Bei den Stationen wird versucht, durch viele verschiedene Methoden und Anreize Abwechslung zu schaffen. Jedes Team entscheidet selbst, mit welcher Station begonnen wird.

Im Folgenden werden einige Beispiele für Stationen vorgestellt:

Station Nummer 1 ( Im Schwimmbad) beinhaltet einen Online-Recherche-Auftrag. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mithilfe der schuleigenen Tablets bzw. Notebooks im Internet über folgende Fragen informieren:

Station Nummer 2 (Springen verboten!) bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit der Thematik kreativ-zeichnerisch auseinander zu setzen. Jeweils ein Kind zieht eine Karte, auf dem klassische Schwimmregeln, Anweisungen und Verbote abgedruckt sind. Diese sind zum Beispiel "Springen verboten!" oder "für Nicht-Schwimmer". Das Kind hat nun die Aufgabe, ein Bild dazu zu malen. Die übrigen Teammitglieder müssen dessen Bedeutung erraten. Die fertigen Bilder können fotografiert und in das ePortfolio mit eingebunden werden.

Station Nummer 3 (Naturbad) beinhaltet erneut einen Recherche-Auftrag, nun aber in der Schulbibliothek. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich hier über den See als Ökosystem sowie als Badeort informieren. Der Schwerpunkt liegt hierbei darauf, wie man sich an einem Badesee umweltfreundlich verhalten kann. Die nach Meinung der Schülerinnen und Schüler wichtigsten Erkenntnisse werden ins ePortfolio eingefügt.

Bei Station Nummer 4 (Wir im Freibad/ Wir am Badesee) wird mit dem Fotomaterial von den Ausflügen an die außerschulischen Lernorte gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler sollen bestimmte Bilder auswählen und erarbeiten, welche Regeln, Verstöße oder Besonderheiten der Badeorte hier festgehalten sind. Die Fotos werden ebenfalls ins ePortfolio eingebunden.

An Station Nummer 5 (So nicht!) dürfen sich die Schülerinnen und Schüler einen kleinen Lehrfilm ansehen. Hier wird gezeigt, wie sich Kinder und Erwachsene im Schwimmbad verhalten. Die Schülerinnen und Schüler sollen untereinander diskutieren, welche der gezeigten Personen sich falsch verhalten haben und warum. Es sollen Lösungsvorschläge erarbeitet werden, wie die Personen sich richtig verhalten hätten können.

Während der Bearbeitung der Arbeitsaufträge werden die Schülerinnen und Schüler von den Lehrkräften unterstützt und bei Bedarf beraten. Die Lehrenden bieten sowohl Hilfestellung bei Konflikten innerhalb des Teams als auch bei inhaltlichen Unklarheiten. Auch wenn Probleme mit dem ePortfolio auftreten, können die Schülerinnen und Schüler sich an die Lehrkräfte wenden. Zum jeweiligen Abschluss einer Lehr-/Lerneinheit sollen die Schülerinnen und Schüler eine Selbsteinschätzung anhand eines Online-Selbstbewertungsbogen vornehmen. Das Team muss selbst seine Lernerfolge und die Erfüllung der Bewertungskriterien einschätzen. Außerdem findet mit den einzelnen Teams ein LehrerInnen-SchülerInnen-Gespräch zu deren Selbstbewertung statt. Hier kann die Selbsteinschätzung von den Schülerinnen und Schülern begründet werden und sie erhalten ein Feedback der Lehrkräfte.

Zum Abschluss des Projekts sollten die Schülerinnen und Schüler noch einmal in einer Online-Reflexion festhalten, was sie aus dem Projekt an Wissen mitgenommen haben und begründen, welche Arbeitsstationen ihnen schwer oder leicht gefallen sind.

Präsentation der Ergebnisse

Am Ende des Projekts veranstalten die Schülerinnen und Schüler einen Informationsnachmittag, zu dem Lehrerinnen und Lehrer, Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Eltern und Verwandte eingeladen sind. Jedes Team präsentiert dabei mit dem schuleigenen Beamer ausgewählte Inhalte aus ihrem ePortfolio. Was das Team zeigt, wird von den jeweiligen Mitgliedern selbst entschieden. Die Kinder können somit ihren Eltern und Mitschülerinnen und Mitschülern zeigen, was sie alles gelernt und geschafft haben. Außerdem haben sie die Gelegenheit, ihr erarbeitetes Wissen gleich weiterzugeben. Sicher sind die Baderegeln nicht nur für die Mitschülerinnen und Mitschüler interessant.

Evaluierung der Gruppenarbeit

Zum Abschluss nehmen die Schülerinnen und Schüler eine Selbsteinschätzung vor, indem sie den Online-Selbstbewertungsbogen (Rückblick auf das Projekt) bearbeiten und in einem gemeinsamen Stuhlkreis besprechen. Dieser Selbstbewertungsbogen beinhaltet folgende Fragen zur Gruppenarbeit:

Download des Selbstwebewertungsbogens: Schwimmbad.pdf ( ca. 120 KB)

Fachkompetenz - bedeutet Wissen anwenden, Einzelwissen aufeinander beziehen, sachgerecht entscheiden können (Bundesministerium für Bildung und Frauen, 2015; Kultusministerkonferenz, 2015; Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), 2013).

Verwendete Literatur